Karsai verhandelt mit Aufständischen

(23.3.2010/dw/dpa)

Der afghanische Präsident Hamid Karsai führte erstmals Gespräche mit einer hochrangigen Delegation der Rebellengruppe Hesb-i-Islami. Die Hesb-i-Islami gilt neben den Taliban und dem Hakkani-Netzwerk als bedeutendste Widerstandsgruppe gegen die Besatzung und wird von dem früheren Regierungschef Gulbuddin Hekmatjar angeführt. Bei dem bereits vor einigen Tagen stattgefundenen Treffen übermittelten die Aufständischen den Regierungsvertretern einen 15-Punkteplan. Darin enthalten sei die Forderung nach einem konkreten Zeitplan für den Abzug aller ausländischen Truppen ab Juli. Außerdem solle Präsident Karsai spätestens nach sechs Monaten zurücktreten, um Neuwahlen zu ermöglichen.

Auf konkrete Abzugs-Forderung will sich die afghanische Regierung aber offenbar nicht einlassen.

“Wenn wir heute, bevor wir die Voraussetzungen geschaffen haben, von einem Abzugsdatum sprechen, dann ist das ein falsches Signal”, sagte der Nationale Sicherheitsberater von Präsident Hamid Karsai, Rangin Dadfar Spanta, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Kabul. Das Land müsse erst auf eigenen Beinen stehen und sich selbst verteidigen können, bevor die ausländischen Truppen abziehen können.

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