Kaum Freiwillige für die Bundeswehr

(21.06.13/dpa)

Zwei Jahre nach Einführung des freiwilligen Wehrdienstes in Deutschland ist die Zahl der Bewerber auf ein Rekordtief gestürzt. Nur 615 Freiwillige hätten im laufenden Quartal ihren Dienst angetreten, berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) heute unter Berufung auf Zahlen des Bundesverteidigungsministeriums. Das seien 60 Prozent weniger als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Der bisherige Rekord stamme von Oktober 2011 mit damals 4.458 Neueinsteigern.

Das Verteidigungsministerium reagiert auf die Unlust der jungen Deutschen, zur Waffe zu greifen, demonstrativ gelassen. „Wir haben mehr Bewerber als wir brauchen“, ist laut WAZ aus dem Bendlerblock zu vernehmen. Derzeit gebe es rund 10.500 Freiwillige. Für eine Analyse, warum sich aktuell so wenige melden, sei es noch zu früh.

Freiwillig Wehrdienstleistende können sich für sieben bis 23 Monate verpflichten. Nach jüngsten Zahlen des Verteidigungsministeriums steigen aber bis zu 30 Prozent der Freiwilligen während der sechsmonatigen Probezeit wieder aus. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hatte mit dem Aussetzen der Wehrpflicht im Juli 2011 als Ziel 5.000 bis 15.000 Freiwillige ausgegeben.

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