Libanon und syrischer al-Qaida-Ableger tauschen Gefangene aus

(01.12.2015/dpa)

Nach monatelanger Geiselhaft in den Händen des syrischen al-Qaida-Ablegers sind 16 libanesische Soldaten im Zuge eines Gefangenenaustauschs freigekommen. Libanons Regierung habe im Gegenzug 13 Häftlinge mit Verbindungen zur radikalen al-Nusra-Front freigelassen, hieß es am Dienstag aus libanesischen Sicherheitskreisen. Darunter befindet sich auch Saja al-Dulaimi, Ex-Frau von Abu Bakr al-Baghdadi, dem Anführer der Terrormiliz „Islamischer Staat“. Al-Dulaimi, deren Bruder nach eigener Aussage der al-Nusra-Front angehört, will sich nun in der Türkei niederlassen.

Der syrische Ableger des Terrornetzwerks al-Qaida hatte die Soldaten im August vergangenen Jahres in der libanesischen Grenzstadt Arsal in seine Gewalt gebracht. Über Monate verhandelten beide Seiten über einen Gefangenenaustausch. Vermittelt wurde er von einem Vertreter des Golfemirats Katar.

Als Teil des Abkommens dürfen zudem Hilfstransporte nach Arsal. Die Grenzstadt ist eine Hochburg der in Syrien kämpfenden al-Nusra-Front. Neun Soldaten, die in der Gewalt des „Islamischen Staates“ sein sollen, fielen jedoch nicht unter die Abmachung, hieß es aus den libanesischen Sicherheitskreisen weiter.

Die blutige Konflikte in Syrien greift immer wieder auf den Libanon über. Im Grenzgebiet kommt es regelmäßig zu Kämpfen zwischen islamistischen Extremisten und der libanesischen Armee beziehungsweise der mit dieser verbündeten Hisbollah. Mehr als eine Million Syrer haben sich nach UN-Angaben im Libanon als Flüchtlinge registrieren lassen.

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