Loveparade-Ermittlungen: Sauerland wird nicht beschuldigt

(19.01.2011/dpa)

Wer hat Schuld an der Loveparade-Katastrophe im vergangenen Jahr? Einer Antwort sind die Ermittler nun offenbar einen Schritt näher gekommen. Ermittelten sie bislang „gegen Unbekannt“, hat sich nun ein Anfangsverdacht gegen 16 Menschen verdichtet.

Es sind Mitarbeiter und Beamte der Stadt Duisburg, des Veranstalters Lopavent und der Polizei. Seit Dienstag sind sie nun offiziell „Beschuldigte“ wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung. Ausdrücklich nicht ausschließen wollte die Staatsanwaltschaft Duisburg in einer Mitteilung, dass der Kreis noch größer werden könnte.

Nach dpa-Informationen aus Justizkreisen sind allerdings weder der Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) noch der McFit-Chef und Loveparade-Veranstalter Rainer Schaller unter den Beschuldigten. Unter den 16 sollen elf Mitarbeiter der Stadtverwaltung sein, vier von Lopavent und einer von der Polizei. Viele Duisburger reagierten darauf mit Unverständnis. Nach dem Unglück hatte Sauerland  unbeholfen reagiert und wollte partout nicht zurücktreten.

21 junge Menschen waren am 24. Juli 2010 in einem Gedränge am Rande der Technoparade und in den Tagen danach an ihren Verletzungen gestorben. Mehrere hundert wurden verletzt und leiden teilweise immer noch unter den Folgen.

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