Militante Machtdemonstration: USA und Südkorea üben Krieg gegen Nordkorea

(16.08.2010/dpa)

Die US-Streitkräfte und südkoreanische Einheiten demonstrieren seit Montag mit einem gemeinsames Großmanöver  unter dem Codenamen „Ulchi Freedom Guardian“ zum zweiten Mal binnen eines Monats ihre militärische Stärke gegenüber den sozialistischen Staaten Nordkorea und China.

In die elftägigen Übungen sind 56.000 südkoreanische sowie 30.000 in Südkorea und im Ausland stationierte amerikanische Soldaten eingebunden. Das Manöver findet inmitten erhöhter Spannungen auf der koreanischen Halbinsel statt. Im Mittelpunkt stehen computergestützte Simulationen eines Kriegs auf der geteilten Halbinsel. Nordkoreas Militär kündigte am Sonntag  militärische Gegenmaßnahmen an.

Die Spannungen zwischen beiden koreanischen Staaten haben sich seit dem Untergang der Korvette Cheonan zugespitzt, bei dem im März dieses Jahres 46 Seeleute ums Leben kamen. Obwohl anfangs eine Beteiligung Nordkoreas an der Versenkung der Cheonan von führenden Militärs und Geheimdienstleuten Südkoreas ausgeschlossen wurde, kam ein „internationales Ermittlerteam“ im Mai zu dem Schluss, dass das Kriegsschiff bei einem nordkoreanischen Torpedo-Angriff versenkt worden sei. (1)

Nordkorea wurde ebenso wie dessen Verbündeter China von den Ermittlungen ausgeschlossen, weswegen die Untersuchung nicht als neutral und objektiv bewertet werden kann. Neben Südkorea beteiligten sich Australien, Großbritannien, Schweden und die USA an den Ermittlungen. Wer konkret an den Ermittlungen teilnahm, bleibt aber unbekannt, denn der Abschlussbericht wurde nicht namentlich gezeichnet.

Die USA und ihr Bündnispartner planen in den kommenden Monaten weitere zusätzliche Manöver vor der Ost- und Westküste Südkoreas. China hatte wiederholt das Vorhaben der beiden Staaten kritisiert, auch im Gelben Meer gemeinsame Manöver zu veranstalten.

(1) http://www.hintergrund.de/20100701980/kurzmeldungen/aktuell/nordkorea-wendet-sich-an-die-uno.html

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