Mord als Vorwand: Israel setzt Siedlungsbau fort

(14. März 2011/dpa)

Die israelische Regierung hat den schrecklichen Mord an einer fünfköpfigen Siedlerfamilie im Westjordanland zum Vorwand genommen, um den illegalen Siedlungsbau in dem besetzten Gebiet voranzutreiben.

Die Täter, denen ein Paar und seine drei kleinen Kinder zum Opfer fielen, werden von offizieller israelischer Seite in den Reihen der Palästinenser vermutet. Die Familie war im Schlaf überfallen und erstochen worden.

Die Zeitung Haaretz berichtete in ihrer Online-Ausgabe, die Regierung habe den Bau von mehreren hundert neuen Häusern in Siedlungsblöcken mit insgesamt 500 Wohneinheiten genehmigt. Laut dpa handelt es sich um eine Antwort auf die Bluttat. Offensichtlich hatte man mit ihr die geeignete Legitimation für den ohnehin geplanten Siedlungsausbau gefunden.

Nach internationalem Gesetz sind Siedlungen in besetzten Gebieten illegal. Der israelische Siedlungsausbau im Westjordanland ist eines der großen Hindernisse für eine Friedensregelung in Nahost.

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