Mord im Irak: Blackwater-Söldner zu hohen Haftstrafen verurteilt

(14.04.2015/dpa)

Wegen Mordes und Totschlag hat ein Gericht in Washington vier frühere Söldner der Sicherheitsfirma Blackwater für schuldig erklärt. Die Wachmänner hatten im September 2007 am belebten Nissur-Platz in Bagdad das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet. Dabei waren nach Angaben des Gerichts insgesamt vierzehn Iraker getötet und weitere achtzehn verletzt worden.

Vergangenen Mittwoch hatten die Justizbehörden in Washington ihr Urteil verkündet, das Strafmaß wurde dann am Montag verhängt. Einer der Wachmänner wurde wegen Mordes zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt, seine drei Kollegen müssen wegen Totschlags für dreißig Jahre ins Gefängnis.

Die Männer arbeiteten damals für die private US-Sicherheitsfirma Blackwater, die US-Soldaten im Irak unterstützte sowie amerikanische Gebäude und Personal schützte. Die Wachleute hatten im September 2007 einen Diplomatenkonvoi begleitet und behaupteten, sie seien angegriffen worden. Dabei hatten sie am belebten Nissur-Platz in Bagdad das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet. Unter den Toten waren auch Frauen und Kinder. Die Anwälte der früheren Söldner nannten den Tod unschuldiger Zivilisten tragisch, aber zugleich unvermeidlich in einem städtischen Kriegsgebiet, berichtete die New York Times.

2008 war ein Prozess zunächst gescheitert: Zwar wurden die Wachmänner wegen Totschlags angeklagt, das Verfahren wurde aber später wegen Verfahrensfehlern eingestellt. Später wurde der Fall erneut aufgerollt. Im jüngsten Verfahren waren mehr als siebzig Zeugen gehört worden, darunter dreißig aus dem Irak. Nach Mitteilung der US-Justizbehörden handelt es sich dabei um die höchste Zahl ausländischer Zeugen, die bei einem Strafprozess aussagten.

Blackwater wurde 2009 in Xe Services umbenannt, was laut Beobachtern dabei helfen sollte, die Makel der Vergangenheit loszuwerden. 2010 kaufte eine private Investorengruppe die Firma. Der Gründer Erik Prince, ein früherer Marinesoldat und Millionenerbe, verließ das Unternehmen. 2011 erfolgte die erneute Umbenennung in Academi.

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