Moskau schließt US-Teilnahme an Friedensprozess im Donbass nicht aus

(22.04.2015/dpa)

Im Ukraine-Konflikt hat der russische Außenminister Sergej Lawrow eine Beteiligung der USA an Friedensgesprächen nicht ausgeschlossen. Ob US-Präsident Barack Obama zu Treffen zwischen Frankreich, Deutschland, der Ukraine und Russland eingeladen werde, müsse aber Paris entscheiden, sagte Lawrow in einem Radio-Interview am Mittwoch in Moskau. Denn Frankreich habe die Verhandlungen im sogenannten Normandie-Format ins Leben gerufen, erklärte er.

Zuletzt hatten die vier Staaten unter Beteiligung von Kanzlerin Angela Merkel und Kremlchef Wladimir Putin am 12. Februar in der weißrussischen Hauptstadt Minsk einen Friedensplan für die Ostukraine beschlossen. Dieser wurde aber bislang nur teilweise umgesetzt. Fast täglich sterben trotz einer vereinbarten Waffenruhe Menschen im Kriegsgebiet.

Russland wirft den USA vor, mit der Ausbildung von ukrainischen Soldaten die Lage zu destabilisieren. Rund 300 US-Experten trainieren seit Montag in der Westukraine Mitglieder der Nationalgarde für den Kampf gegen die Aufständischen im Osten des Landes. Auch in Staaten wie Afghanistan und dem Irak hätten die USA Soldaten ausgebildet und keinen Erfolg damit gehabt, kritisierte Lawrow. Zudem meinte der Minister, mit ihrer Ukraine-Politik trieben die USA einen Keil zwischen die Beziehungen zwischen Russland und der EU.

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