Sprengsätze

Nach Anschlag in New York: Paketbomben in New Jersey entdeckt

(19.09.2016/dpa)

Am Bahnhof des Ortes Elizabeth im US-Bundesstaat New Jersey ist nach Angaben der Bundespolizei FBI ein verdächtiges Paket mit mehreren Bomben entdeckt worden. Örtliche Medien sprachen von fünf Sprengsätzen. Einer der improvisierten Sprengsätze sei beim Versuch, ihn zu entschärfen, explodiert, teilte das FBI in der Nacht zum Montag (Ortszeit) per Twitter mit. Es sei aber niemand verletzt worden. Das FBI gab nicht an, wie viele Bomben in dem Paket platziert waren.

Der Bürgermeister von Elizabeth, Chris Bollwage, bestätigte Berichte, wonach die Bomben in einem Rucksack gewesen seien, den zwei Männer in einem Mülleimer gefunden hätten. Der Verkehr eines Pendlerzuges, der auch im nahegelegenen New York hält, wurde zwischen Elizabeth und dem Flughafen Newark angehalten, wie der Betreiber NJ Transit twitterte.

Das FBI prüft einen Zusammenhang mit der Explosion im New Yorker Szeneviertel Chelsea, bei der am Samstagabend 29 Menschen verletzt wurden – alle Verletzten konnten die Krankenhäuser inzwischen verlassen. Über das Motiv und mögliche Täter herrscht weiter Unklarheit.

„Wir können glücklich sein, dass es keine Toten gab“, sagte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo am Sonntag über die Explosion. Der Sprengsatz, der offenbar auch aus einem verkabelten Schnellkochtopf gebaut worden war, habe schweren Schaden angerichtet. Glas- und Metallsplitter lägen überall.

Die Explosion sei „gewollt, gewalttätig, kriminell“ und als Anschlag einzustufen, äußerte sich der Bürgermeister von New York City, Bill de Blasio. Unklar sei, ob den Täter persönliche, politische oder religiöse Motive getrieben hätten und ob er Verbindungen zu terroristischen Gruppen habe. Ermittler werteten Videos von Überwachungskameras aus und untersuchten auch den zweiten Sprengsatz, den die Polizei wenige Straßenblocks vom Ort der Explosion entfernt entdeckt hatte.

Bereits am Samstagmorgen war in Seaside Park in New Jersey eine von drei miteinander verbundenen Rohrbomben in einer Mülltonne detoniert. Sie galten vermutlich einem Rennen der Marineinfanterie mit mehr als fünftausend Teilnehmern. Dank einer Verzögerung des Rennens wurde niemand verletzt.

Der Nachrichtensender CNN berichtete, die Ermittler hätten Ähnlichkeiten zwischen den Sprengsätzen in den beiden Nachbarstaaten entdeckt. Demnach war außerdem ein Mann auf Videoaufnahmen sowohl vom Ort der Explosion in Manhattan als auch vom Ort eines zweiten Sprengsatzes wenige Straßenblocks entfernt zu sehen.

Im Hinblick auf die Generaldebatte der UN-Vollversammlung, zu der diese Woche mehr als 140 Staats- und Regierungschefs anreisen, sollten die Sicherheitsvorkehrungen in New York ohnehin verstärkt werden. Die Polizeipräsenz werde nun „größer denn je“ sein, sagte De Blasio. Die Polizei soll teils schwer bewaffnet und mit Sprengstoffhunden auf Straßen und im U-Bahnsystem unterwegs sein und Taschen kontrollieren.

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