Neue Beweise gegen griechische Nazi-Partei

(11.12.2013/hg)

Griechischen Medienberichten zufolge sind die Behörden in Athen auf neue Beweise gegen die seit Ende September inhaftierten Führer der Neonazipartei Chrysi Avgi („Goldene Morgenröte“) gestoßen. Bei der Sichtung von Video- und Fotomaterial, das aus Hausdurchsuchungen bei leitenden Politikern der Goldenen Morgenröte stammt, sollen sich weitere Hinweise auf die offen mit dem Nationalsozialismus sympathisierende Ideologie der Organisation befinden.

Zudem seien führende Mitglieder der Gruppe, zum Beispiel der ehemalige Parlamentsabgeordnete und Sprecher der Partei Ilias Kasidiaris bei paramilitärischen Übungen und mit Feuerwaffen zu sehen. Kasidiaris rechtfertigte sich in einer ersten Stellungnahme damit, dass die Übungen zur körperlichen Fitness dienten und das an den rassistischen Ku-Klux-Klan erinnernde Outfit teil einer „Karnevalsparty“ gewesen sei.

Auf anderen Videos sind Reden des Vorsitzenden der Partei, Nikos Michaloliakos, zu sehen, in denen er die Überwindung der Demokratie und den Sturz der Regierung in Athen fordert. Zusammen mit bereits länger vorliegenden Beweisen könnte den inhaftierten Mitgliedern der Chrysi Avgi nun eine Anklage wegen Hochverrat drohen.

Insgesamt werden den Neonazis zahlreiche Gewalttaten gegen linke Politiker, Ausländer und andere, nicht in ihr Weltbild passende Personen zur Last gelegt. Die Verhaftungswelle von Naziaktivisten begann im September nach dem politisch motivierten Mord an dem linken Rapper Pavlos Fyssas durch Mitglieder und Sympathisanten der Goldenen Morgenröte.

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