Nigeria: Dutzende Tote bei Gefechten und Anschlägen

(09.05.2013/dpa)

Bei einem Angriff von Islamisten sind im Nordosten Nigerias 55 Menschen ums Leben gekommen. Nach nigerianischen Medienangaben hatten die Islamisten am Dienstag die Stadt Bama attackiert. Ein Militärsprecher sagte nach Angaben der Zeitung Vanguard, unter den 55 Toten seien zwei Soldaten, mehrere Gefängniswärter, Polizisten und Zivilisten. Auch zehn Angreifer seien getötet worden, zitiert die österreichische Tageszeitung Der Standard einen Armeesprecher.

Bei einem Milizenangriff auf Polizisten in Zentralnigeria am Donnerstag sind dann mindestens 28 Sicherheitskräfte ums Leben gekommen. Die Männer seien in Lakwio im Bundesstaat Nasarawa in einen Hinterhalt geraten, zitierten lokale Medien am Mittwochabend Polizeichef Abayomi Akinrimale. Offenbar ist die religiöse Gruppe Ombatse für die Tat verantwortlich. Die Miliz, deren Name übersetzt so viel wie «Die Zeit ist gekommen» bedeutet, war zuvor vom örtlichen Gouverneur gesetzlich verboten worden. Der Angriff ereignete sich, als die Polizisten einen Anführer der Gruppe festnehmen wollten.

In dem westafrikanischen Land kommt es immer wieder zu schweren Gefechten der Streitkräfte mit der radikalislamischen Sekte Boko Haram. Seit 2009 verübt Boko Haram Anschläge gegen christliche Kirchen, Militär- und Polizeigebäude, Behörden und internationale Organisationen sowie Zivilisten, meistens Christen. Auch der nigerianischen Armee werden in dem Konflikt immer wieder schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. So berichten die Menschenrechtsorganisationen Human Rights Watch und Amnesty International von Vertreibungen durch die Armee und illegalen Tötungen durch die Polizei.

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