Nutzung der NSA-Daten durch Privatwirtschaft

(02.08.2013/dpa)

Der Geheimdienstexperte Erich Schmidt-Eenboom befürchtet nach den Enthüllungen des früheren NSA-Zuarbeiters Edward Snowden, dass auch Privatunternehmen Geheimdienstdaten nutzen könnten. In den USA seien 1,4 Millionen Menschen ermächtigt, mit streng geheimen Unterlagen umzugehen. Davon würden 700.000 in Privatfirmen arbeiten, sagte der Leiter des Weilheimer Forschungsinstituts für Friedenspolitik heute im WDR 5 Morgenecho. Damit bestünde die Möglichkeit, „dass da Daten abfließen in den Bereich der privaten Sicherheitswirtschaft“.

Schmidt-Eenboom bestätigte, dass Nachrichtendienste soziale Profile ausgespähter Menschen erstellen könnten: „Wenn Sie einmal durch irgendeinen Verdachtsmoment in die Maschinerie geraten, weil Sie etwa eine falsche Email geschickt haben, werden die Nachrichtendienste alles daran setzen, ihr gesamtes Kommunikationsverhalten – über Soziale Netzwerke, ihre Einkäufe, Kreditkartenabrechnungen – zu einem kompletten Bild ihrer Person zusammenzuführen. Das geschieht nur im Ausnahmefall, aber es ist möglich.“

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