Opel: 12.000 in Kurzarbeit, Geschäftsführer tritt zurück

(15.01.2010/dpa)

Nahezu die Hälfte der inländischen Belegschaft des Autobauers Opel ist nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitagsausgabe) im Januar und Februar an den vier deutschen Standorten von Kurzarbeit betroffen. Die Produktion werde wegen geringerer Nachfrage und des Wegfalls der Fertigung eines Saab-Modells in Rüsselsheim gedrosselt. Von der Kurzarbeit am stärksten betroffen sei das Werk Bochum.

Unterdessen gab Opel-Geschäftsführer Hans Demant am Freitag seinen Rücktritt bekannt. Der 59-Jährige bleibe jedoch im Konzern, teilte der Autohersteller in Rüsselsheim mit. Demant werde künftig dafür zuständig sein, die Produktrechte der Opel-Mutter General Motors (GM) zu überwachen. Diese Position ist im GM-Konzern neu geschaffen worden.

Demants Nachfolge soll GM-Europachef Nick Reilly antreten. Der will bis Ende Januar ein Sanierungskonzept vorlegen, das Verhandlungen über Staatshilfen zugrunde gelegt werden soll. GM hat den Bedarf auf 3,3 Milliarden Euro beziffert, rund 2,7 Milliarden sollen nach den Vorstellungen von GM die Regierungen der Länder aufbringen, in denen Opel Standorte hat.

In Deutschland hofft Opel auf Hilfe vom Bund sowie von den Ländern Hessen (Standort Rüsselsheim), Nordrhein-Westfalen (Bochum), Rheinland-Pfalz (Kaiserslautern) und Thüringen (Eisenach). GM will bis zu 9000 Stellen in Europa streichen, einen Großteil davon in Deutschland. Außerdem soll die Belegschaft auf Lohn in einer Größenordnung von jährlich 265 Millionen Euro verzichten.

Drucken

Drucken

Teilen