Pakistan: Blutiger Anschlag auf Sufi-Heiligtum

(02.07.2010/dpa)

Infolge von zwei Selbstmordanschlägen in der ost-pakistanischen Stadt Lahore am späten Donnerstagabend (Ortszeit) sind bislang mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen. 174 weitere Menschen wurden verletzt, als sich die zwei Attentäter in einem Mausoleum für einen Sufi-Heiligen in die Luft sprengten. Zum Zeitpunkt des Angriffs hatten sich in dem Schrein tausende Gläubige zum Gebet versammelt.

Ein Beamter der Stadtverwaltung sagte, es seien die abgetrennten Köpfe der Attentäter und Kugellager gefunden worden, die die Angreifer in ihren Sprengstoffwesten versteckt hatten. Eine erste Detonation habe es im Hof des Schreins gegeben. Ein zweiter Selbstmordattentäter habe sich weniger Minuten später im Untergeschoss, in dem sich die Gläubigen vor dem Gebet waschen, in die Luft gesprengt, sagte der Polizeichef der Stadt.

Nach dem Anschlag protestierten vor dem Mausoleum zahlreiche aufgebrachte Menschen gegen die „mangelhaften Sicherheitsvorkehrung“. Nach Medienberichten gingen mehrere Autos in Flammen auf. Die Polizei habe Tränengas gegen die Steine werfenden Demonstranten eingesetzt.

Die Zeitung „The News“ berichtete am Freitag, der Schrein für einen persischen Sufi-Gelehrten aus dem 11. Jahrhundert habe in der Vergangenheit mehrfach Drohungen erhalten. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Ein Regierungssprecher machte jedoch islamische Extremisten verantwortlich und erklärte, es handele sich um „dieselben Leute, die auch die früheren Anschläge in Lahore verübt haben“.

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