Pakistan: Mehr als hundert Tote bei Kämpfen im Nordwesten des Landes

(09.04.2013/dpa/hg)

Bei Gefechten zwischen der pakistanischen Armee und islamistischen Milizen im Nordwesten Pakistans sind in den vergangenen Tagen mindestens 13 Soldaten (einige Quellen sprechen von mindestens 30) und 100 Aufständische getötet worden. Das Militär habe auch mit Kampfjets die Stellungen der Islamisten bombardiert, sagten am Dienstag mehrere Mitarbeiter des pakistanischen Militärs, die anonym bleiben wollten.

Hasnain Kazim, der für Spiegel online aus Islamabad berichtet, zitiert Augenzeugen, die von Raketen- und Bombenbeschuss sprechen: „Wir haben uns in Sicherheit gebracht, weil keine Seite Rücksicht auf uns nimmt.“  Zehntausende Menschen sind wegen der andauernden Konflikte auf der Flucht.

Der Nordwesten Pakistans gilt seit langem als politisch äußerst unübersichtliches Gebiet. Verschiedene islamistische Gruppen sollen hier ihr Rückzugsgebiet haben, immer wieder kommt es zu Gefechten zwischen bewaffneten Gruppen und der pakistanischen Armee. Die USA überziehen die Region seit längerem mit einem unerklärten Krieg, allein durch Drohnenangriffe seien, so das Bureau of Investigative Journalism, im Zeitraum von 2004 bis 2013 zwischen 2 500 und 3 600 Menschen ums Leben gekommen.

Dem pakistanischen Nachrichtenmagazin Newsweek zufolge wird erwartet, dass die Kämpfe weiter andauern. Die Armeeoffensive sei notwendig geworden, um im Vorfeld der für den 11. Mai geplanten regionalen und nationalen Wahlen sicherzustellen, dass „die Sicherheitslage in den Provinzen Peschawar und Khyber-Pakhtunkhwa nicht außer Kontrolle gerate“.

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