Pakistan: Tote durch US-Drohnenangriff

(13.04.2011/dpa)

Mindestens sechs Menschen sind beim ersten US-Drohnenangriff im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet seit fast einem Monat ums Leben gekommen.

Zunächst habe ein unbemanntes Flugzeug am Mittwoch vier Raketen auf ein Versteck mutmaßlicher „Extremisten“ gefeuert, sagte ein pakistanischer Geheimdienstmitarbeiter, der laut dpa anonym bleiben wollte. Eine zweite Drohne habe drei Raketen auf ein Auto und ein Motorrad abgeschossen, mit denen Verdächtige fliehen wollten.

Mindestens sechs Menschen seien bei dem Beschuss gestorben, acht bis zehn weitere verletzt worden, sagte der Geheimdienstmitarbeiter. Der Angriff habe sich in der Region Baghar im nordwestpakistanischen Stammesgebiet Süd-Waziristan abgespielt.

Regierung und Armee in Pakistan dulden den Einsatz der US-amerikanischen Drohnen, der aber von weiten Teilen der Bevölkerung abgelehnt wird. Bei einem Drohnenangriff am 17. März war ein Stammestreffen beschossen worden: mehr als 40 Zivilisten starben nach pakistanischen Angaben.

Ende Januar hatte der CIA-Mitarbeiter Raymond Davis in der ostpakistanischen Stadt Lahore zwei Einheimische erschossen und war daraufhin vor Gericht gestellt worden. Unter dem Druck Washingtons ließ Pakistan den Mann nach Zahlung eines Blutgelds an die Angehörigen der Opfer frei.

Die New York Times berichtete am Montag, Islamabad verlange eine deutliche Reduzierung der US-Geheimdienstaktivitäten im Land. Außerdem sollten die Drohnenangriffe an der pakistanisch-afghanischen Grenze auf Eis gelegt werden.

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