Palästinenser empört über Romneys Unterstellungen

(20.09.2012/dpa/hg)

Der republikanische Präsidentenkandidat Mitt Romney hat mit seinen Äußerungen über den Nahost-Konflikt für Empörung bei den Palästinensern gesorgt. Der Sprecher von Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas wies die Behauptung Romneys zurück, die Palästinenser seien nicht an einem Frieden interessiert. Nabil Abu Rudeineh sagte der Zeitung Al-Ajam, die Palästinenser seien zu einer Friedensregelung mit Israel bereit. Das Ziel sei eine Zwei-Staaten-Lösung auf der Basis der Grenzen vor dem Sechstagekrieg von 1967.

Romney hatte in einem heimlich aufgenommenen Video gesagt, die Palästinenser seien „der Zerstörung und Vernichtung Israels verpflichtet“. Vor diesem Hintergrund sei er auch nicht dafür, dass Israel sich den Palästinensern beuge. „Die Idee, Israel dazu zu drängen, etwas aufzugeben, um die Palästinenser zum Handeln zu bringen, ist die schlechteste Idee auf der Welt.“

Abu Rudeineh betonte, es sei vielmehr Israel, das sich einer Friedensregelung versperre. Er äußerte die Vermutung, Romney habe sich zu Wahlkampfzwecken so drastisch ausgedrückt. „Diese Worte dienen dem Friedensprozess nicht und stärken die Extremisten“, sagte er.

Romney offenbarte auch schlechte Geografiekenntnisse, indem er Syrien als Nachbarland eines möglichen Palästinenserstaates nannte.

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