Parlamentswahlen in Ägypten. Opposition boykottiert zweiten Wahlgang

(01.12.2010/dpa)

Nach dem Sieg der Nationaldemokratischen Partei (NDP) von Präsident Husni Mubarak bei den Parlamentswahlen in Ägypten will die Opposition den zweiten Wahlgang nun boykottieren. Die beiden wichtigsten Oppositionsgruppen, die Muslimbruderschaft und die  liberale Wafd-Partei kündigten am Mittwoch beide an, sie wollten an der Stichwahl am kommenden Sonntag nicht teilnehmen.

Die Opposition und lokale Wahlbeobachter hatten während der ersten Runde der Wahl am vergangenen Sonntag über vielfältige Manipulationsversuche der Sicherheitskräfte und der NDP-Anhänger geklagt. Auch aus Washington fing sich die ägyptische Führung deshalb Kritik ein, die Kairo postwendend zurückwies.

Wie staatliche Medien am Mittwoch berichteten, gingen von den Mandaten, die in der ersten Runde vergeben wurden, nur elf an Unabhängige und kleinere Parteien. Die Muslimbruderschaft hatte im ersten Wahldurchgang keines ihrer gegenwärtig 88 Mandate im Unterhaus retten können. Die Wafd-Partei belegte drei Sitze. Alle restlichen Mandate gingen an die NDP. Im zweiten Wahlgang hätten 27 Muslimbrüder und neun Kandidaten der Wafd-Partei antreten sollen.

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