Polizeigewerkschaft will Gummigeschosse gegen Demonstranten einsetzen

(04.06.2012/dpa)

Massive Polizeikräfte räumten am vergangenen Samstag für den Aufmarsch von knapp 500 Neonazis die Straßen im traditionellen Arbeiterstadtteil Hamburg-Wandsbek frei. Während ihres Einsatzes gegen etwa 6000 Blockierer, die fast ausschließlich gewaltfrei agiert und sich auf zivilen Ungehorsam beschränkt hatten, setzten die Beamten Wasserwerfer, Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Bei der Räumung der Straßen gingen sie mit unverhältnismäßiger Härte gegen linke Demonstranten vor. Polizisten schleiften die Menschen über den Asphalt, warfen sie in Scherbenhaufen und wendeten schmerzhafte Griffe an. In einigen Fällen ritten sie mit Pferden in die sitzende Menschenmenge hinein.

Statt sich mit der öffentlichen Kritik an dem brutalen Vorgehen auseinanderzusetzen, fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft nun den Einsatz von Distanzwaffen gegen Demonstranten.  Als Grund wird das Verhalten einiger Autonomer angeführt, die größtenteils wahllos aus den Seitenstraßen Steine und Flaschen in die Menge geworfen und, laut Angaben der Polizei, insgesamt 38 Beamte verletzt haben sollen. Vor allem aber machten die Wurfgeschosse vielen Teilnehmern der Sitzblockaden zu schaffen – einige von ihnen erlitten Kopfverletzungen. Wenn Wasserwerfer nicht mehr reichen würden, müsse die Polizei Gummigeschosse einsetzen, meint der Gewerkschaftsvorsitzende Rainer Wendt. „Die linken Chaoten sind rücksichtslos und brutal gegen die Einsatzkräfte der Polizei vorgegangen. Offenbar schrecken sie nicht mal mehr davor zurück, Polizisten zu töten“, sagte Wendt.

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