Proteste in Athen: Lehrer wollten Finanzministerium stürmen

(30.04.2010/dpa)

Dutzende von demonstrierenden Lehrern ließen sich am Donnerstagabend nur durch einen massiven  Tränengaseinsatz der Polizei davon abhalten, aus Protest gegen die drastische Sparpolitik der griechischen Regierung das Finanzministerium zu stürmen. Anschließend kam es vor dem Gebäude zu Auseinandersetzungen zwischen weiteren Demonstranten und der Polizei bei denen Steine flogen und Schlagstöcke eingesetzt wurden. Für den kommenden Sonnabend und den 5. Mai sind weitere Proteste und Streiks geplant.

Der IWF fordert von der griechischen Regierung weitere Sparmaßnahmen bei den Gehältern der Staatsbediensteten und den Bezügen der Rentner. Im Staatsdienst soll für unbestimmte Zeit ein Einstellungsstopp gelten. Außerdem soll die Mehrwertsteuer von 21 auf bis zu 23 Prozent angehoben werden. Die Steuern auf  Tabak, Spirituosen und Kraftstoff sollen zum dritten Mal seit Jahresbeginn steigen.

Die Griechen stehen unter dem Druck,  rund 24 Milliarden Euro sparen zu müssen. Erst dann will ihnen die EU ein Hilfspaket aus Bürgschaften von zunächst 45 und insgesamt bis zu 120 Milliarden Euro zur Verfügung stellen „Es ist ein Alptraum. Das kann nicht sein“, titelte die konservative Zeitung „Apogevmatini“ am Freitag. „IWF und Merkel diktieren eine Abwertung der Löhne und Renten. Das hat es noch nie gegeben“, meinte die regierungsnahe Zeitung „To Vima“. „Das Paket der Misere“ schrieb die linksliberale „Eleftherotypia“.

Drucken

Drucken

Teilen