Realitätsferner Vorstoß: Wirtschaftsinstitut fordert Rente ab 70

(11.08.2010/dpa)

Das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) plädiert für eine Anhebung des Rentenalters auf 70 Jahre. Das berichten verschiedene Medien am Mittwoch. IW-Chef Michael Hüther habe gegenüber der Rheinischen Post gesagt: „Wenn wir uns die höhere Lebenserwartung und die abnehmende Geburtenrate in Deutschland anschauen, wird die Rente mit 70 perspektivisch kommen müssen.“

Hüther erntete für diese Aussage heftigen Widerspruch von Seiten der Sozialverbände und der Gewerkschaften. IG-BAU-Chef Klaus Wiesehügel bezeichnete den Vorstoß als  „absurd und lebensfremd“ und lud alle Befürworter solcher Vorschläge dazu ein, sich auf den  Baustellen ein Bild von der betrieblichen Realität zu machen.

Die diskutierten Altersgrenzen hätten nichts mit der Lebensrealität in körperlich und psychisch belastenden Berufen zu tun, sagte Wiesehügel: „Nicht einmal jeder zehnte Bauarbeiter schafft es, in seinem Job durchzuarbeiten und mit 65 in Rente zu gehen.“

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