Riad verhängt Handelssanktionen gegen die Niederlande

(21.05.2014/dpa)

Saudi-Arabien hat wegen einer islamfeindlichen Aktion des Rechtspopulisten Geert Wilders Handelssanktionen gegen die Niederlande verhängt. Ein Sprecher des saudischen Außenministeriums sagte dem Nachrichtenportal Sabq am Dienstagabend, die Behörden und Unternehmen hätten mit der Umsetzung einer entsprechenden Direktive des Königs Abdullah begonnen. Das Außenministerium in Den Haag konnte noch nicht sagen, ob Riad tatsächlich Sanktionen verhängt hat. Die Berichte würden geprüft.

Der niederländische Abgeordnete Wilders hatte bereits vor etwa fünf Monaten grüne Aufkleber drucken lassen, die der saudischen Flagge ähneln. Anstelle des Satzes „Es gibt keinen Gott außer Gott und Mohammed ist sein Prophet“, der auf der saudischen Flagge steht, ließ Wilders auf seine Aufkleber in arabischer Sprache drucken: „Der Islam ist eine Lüge, Mohammed ist ein Verbrecher, der Koran ist Gift.“

Obwohl sich die Regierung in Den Haag von der Aktion des Parlamentariers distanziert hatte, sollen niederländische Firmen ab sofort nicht mehr bei Ausschreibungen in Saudi-Arabien berücksichtigt werden. Saudische Firmen wurden angewiesen, keine Waren aus den Niederlanden mehr zu importieren. Das Handelsvolumen zwischen beiden Staaten liegt bei rund sechs Milliarden Euro pro Jahr.

Der niederländische Außenminister Frans Timmermans versicherte in Den Haag, dass er alles tun werde, „um die Konsequenzen für die Niederlande zu begrenzen“. Er wolle Saudi-Arabien deutlich machen, dass es nicht ein ganzes Land für „das pubertierende Verhalten eines Abgeordneten“ zur Rechenschaft ziehen könne. Wilders selbst verurteilte die Sanktionen. „Dies ist ein frontaler Angriff auf unsere Meinungsfreiheit“, sagte er am Mittwoch der Nachrichtenagentur ANP.

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