Richtungsentscheidung in Moldawien

(01.12.2014/dpa)

Bei der Parlamentswahl in der Ex-Sowjetrepublik Moldau zeichnet sich nach Auszählung der ersten Stimmzettel eine knappe Führung der Opposition ab. Nach Auswertung von rund 40 Prozent der Wahlzettel lagen die Kommunisten und die prorussischen Sozialisten überraschend bei zusammen mehr als 40 Prozent, wie Wahlleiter Iurie Ciocan am späten Sonntagabend mitteilte.

Das proeuropäische Lager aus drei Parteien erhielt ein Teilergebnis von etwa 40 Prozent. In Umfragen vor dem Urnengang hatte die prowestliche Regierung noch leicht geführt. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 56 Prozent, und damit etwas niedriger als vor vier Jahren.

Die Wahl war auch eine Abstimmung über den EU-Kurs der Regierung. Die Sozialisten wollen sich Moskau annähern. Unklar ist, wie sich die Kommunisten im Richtungsstreit der Parteien positionieren. Überschattet wurde die Abstimmung vom Ausschluss der aussichtsreichen prorussischen Partei Patria. Die EU, Russland und die USA hatten sich darüber besorgt gezeigt. Die Behörden werfen der Partei illegale Finanzierung vor. Patria hätte Umfragen zufolge bis zu 15 Prozent der Stimmen erreichen können.

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