Rom: 200.000 demonstrierten gegen Berlusconi

(15.03.2010/dpa)

Zwei Wochen vor den Regionalwahlen in Italien haben erneut Zehntausende in Rom und anderen Städten des Landes gegen den umstrittenen Regierungschef Silvio Berlusconi demonstriert. Bei der Kundgebung am Samstag auf der römischen Piazza del Popolo wandte sich die linke Opposition vor allem gegen ein Dekret der Regierung, mit dem Berlusconi nicht zugelassene Listen seiner Partei noch rasch für die Wahlen hatte retten wollen. Außerdem galt ihre Kritik den Bestrebungen des Regierungschefs, sich mit eigens dazu erlassenen Gesetzen vor ihn bedrängenden Korruptionsverfahren zu schützen.

Der Chef der größten Oppositionspartei PD (Demokratische Partei), Pier Luigi Bersani rief zur Einheit der Linken gegen die Regierung auf. Berlusconi beschäftige sich ausschließlich mit sich selbst, anstatt sich um die brennenden Probleme des Landes zu kümmern, sagte Bersani auf der Piazza del Popolo. „Ein anderes Italien ist möglich“. Berlusconi dagegen verurteilte die Proteste als „grotesk“

Nach Aussage der Organisatoren kamen allein 200.000 Teilnehmer zu der Kundgebung in der Hauptstadt. Angaben der römischen Polizei lagen zunächst nicht vor.  Die Proteste waren von der gegen Berlusconi gerichteten Internet-Protest-Bewegung „Popolo Viola“ (Lila Volk) und der Demokratischen Partei einberufen worden. Auch in zahlreichen anderen Städten des Landes von Reggio Calabria über Bologna bis Mailand versammelten sich Gegner Berlusconis mit Blick auf die Regionalwahlen vom 28./29. März.

Drucken

Drucken

Teilen