Rüstungsgeschäft: EADS in der Krise

(10.03.2010/dpa)

Der europäische Rüstungskonzern EADS hat am Montagabend bekannt gegeben, sich aus dem Bieterwettbewerb für einen Auftrag der US-Luftwaffe über 179 Tankflugzeuge im Wert von 35 Milliarden Dollar zurückzuziehen.

Die Ausschreibung sei nicht fair verlaufen, kritisierte Airbus-Chef Thomas Enders. Er warf der US-Regierung vor, das Konkurrenzunternehmen Boeing zu bevorzugen. „Die jetzige Ausschreibung ist klar maßgeschneidert auf den kleineren und weniger leistungsfähigen Flieger der Konkurrenz“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur dpa am Dienstag: „Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand: Es geht hier nicht mehr um das beste Tankflugzeug und auch nicht um einen fairen Wettbewerb.“

Wegen des Debakels um den Militärtransporter Airbus A400M weist EADS bereits einen Verlust für 2009 aus. Das Unternehmen steht  mit 763 Millionen Euro in den roten  Zahlen. Die Dividende soll ausfallen. Auch für das laufende Jahr rechnet EADS nicht mit einer Entspannung der Ertragslage.

Bei der Vorstellung der Jahresergebnisse am Dienstag wies EADS für 2009 einen Konzernumsatz von 42,8 Milliarden Euro aus. Dies entspricht in etwa dem des Vorjahres (43,3 Milliarden Euro). Der Auftragseingang fiel mit 45,8 Milliarden Euro allerdings nur knapp halb so hoch aus wie ein Jahr zuvor. Der Auftragsbestand ging dabei um drei Prozent auf 389 Milliarden Euro zurück.

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