Russischer Hilfskonvoi ohne Genehmigung der ukrainischen Regierung unterwegs

(22.08.2014/dpa)

Russland hat die ersten Lastwagen des Hilfskonvois ohne Zustimmung der ukrainischen Regierung  über die Grenze in die Ostukraine fahren lassen. Das meldeten russische Agenturen vom Grenzübergang Donezk-Iswarino. Moskau hatte zuvor mitgeteilt, nach wochenlangem Streit mit Kiew nicht mehr auf das Einverständnis des Roten Kreuzes und der prowestlichen Führung der Ukraine zu warten. Der Schritt erfolgte einen Tag vor dem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

Die Not der Menschen in den Kampfgebieten wächst von Tag zu Tag. Viele Tausend sind seit Wochen ohne Wasser- und Lebensmittelversorgung. „Weiter können wir solche Willkür und offenkundigen Lügen nicht dulden. Russland hat beschlossen zu handeln“, betonte das Außenministerium in Moskau. Der Konvoi starte in Richtung der Rebellen-Hochburg Lugansk, hieß es. Mehr als dreißig der insgesamt rund 280 weißgestrichenen Lastwagen hätten die Grenze überquert.

Russland hatte ursprünglich vereinbart, die Leitung des Konvois dem Roten Kreuz zu übergeben. Die Organisation wollte aber nicht ohne Sicherheitsgarantie der Ukraine losfahren. Diese verweigerte die Führung in Kiew aber mit Hinweis darauf, dass das Gebiet zwischen der Grenze und Lugansk von Aufständischen kontrolliert werde.

Die Kolonne mit rund 2.000 Tonnen Lebensmitteln war am 12. August in Moskau losgefahren und hatte danach tagelang an der Grenze gestanden. Von ukrainischer Seite war anfangs der Verdacht geäußert worden, in den Lastwagen könnten auch Waffen für die Separatisten versteckt sein.

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