Schwere Gefechte am Ex-Bundeswehrstandort Kundus

(28.08.2014/dpa)

In weiten Teilen Afghanistans hat sich die Sicherheitslage deutlich verschärft. Immer häufiger greifen Taliban-Kämpfer Bezirkshauptstädte und Dörfer an.

Am früheren Bundeswehr-Standort im nordafghanischen Kundus sind schwere Gefechte ausgebrochen.  Seit dem Vortag seien bei Einsätzen der afghanischen Sicherheitskräfte mehr als dreißig Aufständische getötet worden,  erklärte der Polizeichef der Provinz Kundus.  Einsätze in den Distrikten Char Darah und Chanabad dauerten noch an. Derzeit seien rund 2.000 Aufständische in der Provinz. Die Taliban seien besser ausgerüstet als die Sicherheitskräfte.

Gerüchte, Kundus-Stadt könne in die Hände der Taliban fallen, seien aber „absolut falsch“, betont das Innenministerium in Kabul. Allerdings hätten die Taliban in drei der sieben Bezirke der Provinz mehrere Polizei-Kontrollposten vorübergehend in ihre Gewalt gebracht. Aus der Hauptstadt Kabul sei Verstärkung geschickt worden.

Für Aufsehen sorgte ein im Internet zirkulierendes Bild, das die Taliban-Flagge angeblich auf einem früheren deutschen Außenposten zeigte, der im Oktober 2013 geräumt worden war. Nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr ist der auf dem Foto abgebildete Turm wahrscheinlich von der Bundeswehr errichtet worden. „Er ist gebaut wie eine Befestigungslage der Bundeswehr“, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos.  Der Provinz-Polizeisprecher Said Sarwar Hussaini versicherte aber, im früheren deutschen Feldlager in Kundus seien weiterhin afghanisches Militär und Polizei stationiert.

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