Schwere israelische Luftangriffe auf Gaza

(25.02.2011/dpa)

Israelische Kampfjets haben in der Nacht zum Donnerstag im Gazastreifen die schwersten Angriffe seit dem Gaza-Krieg vor gut zwei Jahren geflogen. Dies bestätigte eine israelische Militärsprecherin in Tel Aviv. Seit Mittwoch wurden bei israelischen Angriffen aus der Luft und mit Panzern in dem Küstenstreifen am Mittelmeer ein Palästinenser getötet und 13 weitere verletzt.

Augenzeugen berichteten, in der Nacht hätten israelische Kampfjets und Hubschrauber immer wieder Ziele im Gazastreifen attackiert. Es habe eine kriegsähnliche Atmosphäre geherrscht. Den Berichten zufolge entstand bei den Attacken erheblicher Sachschaden.

Bei einem der Luftangriffe am späten Mittwochabend wurde nach palästinensischen Berichten eine Gruppe von Aktivisten der Organisation Islamischer Dschihad getroffen. Zwei von ihnen seien dabei verletzt worden, teilte ein Krankenhaus in Chan Junis mit. Bei weiteren Angriffen wurden Trainingslager der Hamas-Organisation beschädigt.

Zum Vorwand für die schweren Luftangriffe wurde ein Sprengkörper, der am Mittwochabend auf die  Wüstenstadt Beerscheva niederging, aber niemanden verletzte. Die Rakete des Typs „Grad“ traf einen Hof, die nebenan lebende Familie wurde jedoch nicht verletzt, weil sie nach dem Raketenalarm einen Schutzraum aufgesucht hatte.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte den Angriff auf Beerscheva als „Eskalation“. „Niemand sollte Israels Entschlossenheit auf die Probe stellen“, sagte er am Donnerstag bei einem Treffen mit dem polnischen Ministerpräsident Donald Tusk in Jerusalem.

Die Stadt Beerscheva mit etwa 200.000 Einwohnern liegt außerhalb des Gebiets, das für gewöhnlich aus dem Gazastreifen angegriffen wird. Militante Palästinenser sollen die Rakete abgefeuert haben, nachdem israelische Soldaten im Grenzbereich mit einer Panzergranate einen Palästinenser getötet und elf weitere verletzt hatten.

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