Sicherheitsrisiko Fessenheim: Hollande soll französisches Atomkraftwerk schließen

(06.09.2012/dpa)

Nach einem Zwischenfall steht das älteste Atomkraftwerk Frankreichs in Fessenheim dicht an der deutschen Grenze noch schärfer als bisher im Visier von Umweltschützern. Der Druck auf Präsident François Hollande wächst, sein Versprechen umzusetzen, die 35 Jahre alte Anlage mit zwei Druckwasserreaktoren zu schließen. Doch die elsässischen Atomkraftgegner sind nach einem Besuch im Pariser Umweltministerium am Mittwoch skeptisch.

„Wir haben einen Zeitplan für die Schließung gefordert. Als Antwort wurde uns nur das Versprechen Hollandes bestätigt, ohne jedes Datum“, sagte der elsässische Sprecher der Vereinigung „Sortir du nucléaire“, Jean-Marie Brom am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. „Wir haben kein Vertrauen mehr“. Im Raum steht eine Schließung bis zum Ende der Präsidentschaft Hollandes 2017.

Fessenheim liegt in der Erdbebenzone des Rheingrabens und gilt als veraltet und pannenanfällig. Zuletzt hatte sich am Mittwoch nach Angaben des französischen Betreibers EDF bei Routinearbeiten mit nicht radioaktivem Wasserstoffperoxid Dampf entwickelt, was einen Brandalarm ausgelöst hatte. Entgegen erster Angaben sei jedoch niemand verletzt worden, sagte Kraftwerkschef Thierry Rosso am Abend in einer Telefonkonferenz. Es habe auch keinerlei Feuer oder Rauchentwicklung gegeben. Zunächst hatte es geheißen, zwei Arbeiter seien an den Händen leicht verletzt worden. Am Abend sprach Rosso von Hautirritationen, was auch immer das heißen mag.

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