Soziale Proteste in Tunesien eskalieren. Solidaritätskundgebungen in Frankreich

(07.01.2010/dpa)

In Tunesien nehmen Proteste gegen die Arbeitslosigkeit immer weiter zu. Vor allem nach der Selbstverbrennung eines verzweifelten Hochschulabsolventen haben sich die sozialen Unruhen ausgeweitet. Nach den Rechtsanwälten haben für Freitag nun auch die Lehrer zu Streiks aufgerufen. In Frankreich kam es am Vortag zu Solidaritätskundgebungen in mehreren Städten.

Zugleich mehrt sich die Kritik an der Zensur der Regierung.  Die Zeitung Le Monde kritisiert, dass die tunesischen Behörden die Einreise ihrer Korrespondentin verhinderten.

Als Anlass der jüngsten Proteste wird die Verzweiflungstat eines Hochschulabsolventen genannt, der sich als Obst- und Gemüsehändler durchschlagen musste. Die Behörden hatten ihm mehrfach die Waren konfisziert, weil er keine Lizenz hatte.

Mitte Dezember übergoss er sich auf dem Marktplatz mit Benzin und zündete sich an. Vor einigen Tagen erlag er seinen Verletzungen. Seitdem kommt es immer wieder zu Streiks und Demonstrationen, bei denen bislang zwei Menschen getötet wurden.

Drucken

Drucken

Teilen