Terroranschlag im Iran: Sind USA und Großbritannien die Drahtzieher?

(19.09.2009/dpa/hg)

Für den verheerenden Selbstmordanschlag der sunnitischen Terrororganisation Dschundallah (Soldaten Gottes) auf die iranischen Revolutionsgarden, bei dem am Wochenende in der Provinz Sistan-Balutschistan mindestens 42 Menschen starben, sind die Geheimdienste verschiedener westlicher Staaten sehr wahrscheinlich mitverantwortlich.

Entsprechende Vorwürfe der iranischen Regierung an die Adressen Washingtons und Londons gewinnen durch Hintergrund-Recherchen (1) und frühere Berichte verschiedener westlicher Medien an Plausibilität. Bereits 2007 hatte The Sunday Telegraph aufgedeckt, dass Dschundallah ein Instrument der CIA zum Zwecke des „Regimewechsels im Iran“ ist.

Dschundallah-Terrorist Abdulhamid Rigi erklärte am 10. Juni 2009, dass sich sein Bruder Abdolmalek seit 2005 wiederholt mit Agenten von FBI und CIA in Pakistan getroffen habe.

Der Fernsehsender ABC wiederum enthüllte, dass Washington die Terrororganisation damit beauftragt habe, tödliche Guerilla-Überfälle im Iran durchzuführen, Repräsentanten des Staates zu entführen und zu exekutieren.

Die Organisation selbst bekannte sich zur Ermordung von 36 Polizeioffizieren, Sicherheitskräften und anderen Personen im Zeitraum von 2005 bis 2008.

Kurz vor den Präsidentschaftswahlen hatte sich Dschundallah zu dem Bombenanschlag am 28. Mai auf die voll besetzte Amir-al-Momenin-Moschee in der Provinz Sistan-Baluchistan bekannt, bei dem 25 Menschen starben und rund 120 verletzt wurden.

Bei dem Anschlag der von Pakistan aus agierenden Terrorgruppe auf die Revolutionsgarden sind am Wochenende allein sieben Kommandeure ums Leben gekommen. Eine große Anzahl von Menschen, darunter auch Zivilisten, sollen verletzt worden sein.

Die EU und die Regierung der USA bedauerten die Anschläge in öffentlichen Erklärungen. Den Vorwurf der Mitbeteiligung wiesen Washington und London als absurd zurück.

Der Parlamentsabgeordnete für die iranische Provinzhauptstadt Zahedan, Payman Forusesch, erklärte dagegen am Sonntag, „Feinde der Revolution“ wollten Zwietracht zwischen Schiiten, die im Iran in der Mehrheit sind, und Sunniten im Südosten des Landes säen.

(1) Mehr dazu bald im neuen Hintergrund-Magazin, 4. Quartal 2009

Drucken

Drucken

Teilen