The Intercept: NSA bespitzelt Türkei und PKK

(04.09.2014/hg)

Dokumenten des Whistleblowers Edward Snowden zufolge, die auf der Enthüllungsplattform The Intercept und auf Spiegel Online veröffentlicht wurden, unterstützte der US-Geheimdienst NSA die türkische Regierung massiv im Kampf gegen die kurdische Arbeiterpartei PKK. Die NSA habe der Regierung in Ankara Daten zum Aufenthaltsort von PKK-Kadern sowie zu Geldflüssen der Organisation übermittelt. Auch die Internetkommunikation von Aktivisten der kurdischen Befreiungsbewegung in Europa sei infiltriert worden. Die Daten haben offenbar auch zu Gefangennahmen und Tötungen von kurdischen Guerillas geführt, auch zivile “Kollateralschäden” durch diese Kooperation sind nicht auszuschließen. Die Zusammenarbeit sei so intensiv gewesen, dass während einiger Operationen stündliche Updates zu Aufenthaltsorten der Ziele erfolgten.

Gleichzeitig geriet allerdings auch die türkische Regierung selbst in den Fokus der US-Dienste. Eines der veröffentlichten Dokumente beschreibt die Türkei als “Partner und Ziel”: “Das Dokument stellt die Türkei auf eine Stufe mit Venezuela – und sogar noch vor Kuba – hinsichtlich der US-Interessen, Informationen zu beschaffen. Informationen über die “Intentionen der Führung” der türkischen Regierung haben die zweithöchste Prioritätsstufe”, heißt es auf The Intercept.

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