Turkmenistan will Gaspipeline durch Afghanistan bauen

(01.09.2010/dpa)

Die zentralasiatische Republik Turkmenistan will eine Gaspipeline durch das benachbarte Afghanistan bauen. Einen entsprechenden Vertrag hätten Vertreter beider Staaten in Kabul unterzeichnet, berichtete die Moskauer Zeitung Kommersant in ihrer Mittwochausgabe.

Die 1680 Kilometer lange Pipeline soll von 2015 an jährlich bis zu 33 Milliarden Kubikmeter Gas vor allem nach Pakistan und Indien liefern.  Teile der geplanten Route verlaufen durch Stammesgebiete, die von Aufständischen beherrscht werden. Die Beziehungen zwischen den Nachbarländern Indien und Pakistan sind nach wie vor stark belastet. Experten bezweifeln deshalb, dass das ambitionierte und seit mehr als einem Jahrzehnt diskutierte Projekt umgesetzt werden kann.

Mit geschätzt acht Billionen Kubikmetern hat Turkmenistan die viertgrößten Gasvorkommen weltweit. Davon will auch die Europäische Union profitieren. Die EU will mit der geplanten Nabucco-Pipeline durch Aserbaidschan künftig unabhängiger von Russland und dessen Monopolisten Gazprom werden. Zuletzt hatte die frühere Sowjetrepublik Turkmenistan Pipelines nach China und in den Iran eröffnet.

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