Umfrage: Podemos-Chef gewinnt in Spanien erste Kandidaten-Debatte

(01.12.20157hg/dpa)

Drei Wochen vor der Parlamentswahl in Spanien hat der Chef der linken Protestpartei Podemos (Wir können), Pablo Iglesias, einer Umfrage zufolge die erste Debatte der Spitzenkandidaten gewonnen. Laut der Onlineerhebung der Zeitung El País, die auch die Diskussion organisiert hatte, setzte sich der 37-jährige Politikdozent mit gut 47 Prozent der Stimmen klar durch.

Der konservative Ministerpräsident Mariano Rajoy blieb der im Netz übertragenen Debatte am späten Montagabend fern und wurde deshalb vor und während der Diskussion kritisiert. Als das Thema Korruption zur Sprache kam, warf Iglesias einen vielsagenden Blick auf das für den Regierungschef reservierte, leere Pult. Rajoys Volkspartei (PP) wurde zuletzt von einigen Korruptionsaffären erschüttert.

Iglesias und auch der Spitzenkandidat der sich in der politischen Mitte verortenden Protestpartei Ciudadanos (Bürger), Albert Rivera, kritisierten während der zweistündigen Debatte mehrfach die „alte Politik“ Rajoys und der Sozialisten (PSOE) von Pedro Sánchez. Seinem „rechten Pendant“ Rivera, der nach der El País-Umfrage mit knapp 29 Prozent Zweiter wurde, warf Iglesias vor, ihn zu imitieren. Sánchez sahen 24 Prozent der Abstimmenden als Sieger der Debatte.

Nach verschiedenen in der Tendenz übereinstimmenden Umfragen wird es bei der Wahl am 20. Dezember ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Konservativen, Sozialisten und Ciudadanos geben. Podemos folgt demnach mit einigen Prozentpunkten Abstand auf Platz vier.

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