UN-Chemiewaffenexperten zu Vorgesprächen in Syrien eingetroffen

(24.07.2013/dpa)

Die UN-Abrüstungsbeauftragte Angela Kane und der Giftgasexperte Åke Sellström sind in der syrischen Hauptstadt Damaskus eingetroffen, um die Lage für künftige Chemiewaffen-Inspektionen zu sondieren. Dies bestätigten UN-Quellen am Mittwoch in Beirut, wo das Duo am Vortag eine Zwischenstation eingelegt hatte. Mit der Führung in Damaskus stehen Vorgespräche über die Arbeit einer UN-Expertengruppe für Chemiewaffen auf dem Programm. Das Team soll Vorwürfe prüfen, wonach im syrischen Bürgerkrieg Chemiewaffen eingesetzt wurden.

Insbesondere gehe es darum, dem UN-Expertenteam den Zugang zu jenen Gebieten zu ermöglichen, in denen das Giftgas Sarin eingesetzt worden sein könnte, sagte ein UN-Vertreter in Beirut, der nicht namentlich genannt werden wollte. Insgesamt gehe es um 14 Orte in verschiedenen Landesteilen, für die entsprechende Verdachtsmomente vorlägen.

Beide Seiten in dem von ausländischen Mächten geschürten Krieg beschuldigen sich, mit den weltweit geächteten Chemie-Waffen zu kämpfen. Damaskus hatte eine UN-Untersuchung gefordert, nachdem im März in einem von der Regierung kontrollierten Bezirk bei Aleppo 26 Menschen, darunter auch Soldaten, infolge eines Raketenbeschusses gestorben waren. Die Umstände deuteten auf einen Einsatz von Giftgas hin. Die Opposition bezichtigte ihrerseits die syrische Regierung, für den Vorfall verantwortlich zu sein. Im Juli erklärten Vertreter Russlands nach einer durchgeführten Untersuchung, dass sowohl das Gas als auch die Rakete, mit der es verschossen worden sein soll, selbst hergestellt worden seien. Es habe sich um eine sehr simple Version des Giftgases Sarin gehandelt. Als Urheber kämen somit nur die Rebellen in Frage.

Die UN konnte die Umstände nicht näher untersuchen, da die NATO-Staaten im Weltsicherheitsrat eine UN-Untersuchung mit für Damaskus unannehmbaren Bedingungen verknüpften. So verlangten sie, UN-Inspekteuren müsste Zugang zu sämtlichen syrischen Militäranlagen gewährt werden.

Drucken

Drucken

Teilen