UNHCR: Über 50 Millionen Menschen auf der Flucht

(20.06.2014/dpa)

Die Flüchtlingshilfsorganisation der Vereinten Nationen (UNHCR) hat ihren jährlichen Global Trends Report veröffentlicht. Der umfassenden Studie zufolge waren Ende 2013 51,2 Millionen Menschen von Vertreibung betroffen, sechs Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Die Hauptherkunftsländer sind mit weitem Abstand Afghanistan und Syrien, gefolgt von Somalia and Sudan.

“Wir sehen hier die immensen Kosten von nicht enden wollenden Kriegen”, kommentierte der UN-Kommissar für Flüchtlinge, António Guterres. “Es gibt heute einen gefährlichen Mangel an Frieden. Menschenrechtsorganisationen können helfen, um zu lindern. Aber politische Lösungen sind unerlässlich.”

Ähnlich äußerte sich auch der Vertreter des UN-Hilfswerks UNHCR in Deutschland, Hans ten Feld. Er forderte die reichen Länder zur Aufnahme von Asylsuchenden auf. “Die Grenzen müssen offen bleiben”, sagte er der Zeitung Neues Deutschland. Auch die Gesetzgeber seien gefragt – das europäische Asylsystem sei nicht einheitlich genug. “Es darf zwischen den Ländern keine Unterschiede geben, ob ein syrischer Flüchtling Schutz bekommt oder nicht, wenn er einen Asylantrag stellt”, sagte ten Feld.

Auch Papst Franziskus hat zum Weltflüchtlingstag mehr Hilfe für Flüchtlinge angemahnt. Millionen Familien erlebten Dramen und Verletzungen, die nur schwer geheilt werden könnten, sagte er am Mittwoch in Rom. “Machen wir uns zu ihren Nachbarn, teilen wir ihre Ängste und ihre Sorge um die Zukunft und lindern wir konkret ihr Leiden.”

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