US-Bankenaufsicht warnt vor europäischer Finanzkrise

(17.06.2011/dpa)

„Ich bin sehr besorgt darüber, dass Europas Bankensystem der Ausgangspunkt für künftige finanzielle Instabilitäten werden könnte“, erklärte die Chefin der staatlichen US-Einlagensicherung FDIC, Sheila Bair, in einem Redetext für eine Kongressanhörung in Washington. Dort wollten die Parlamentarier am Donnerstag wissen, wie es um das weltweite Finanzsystem steht.

Im Falle von Europa zeichnete Bair ein düsteres Bild: Sie sei nicht nur über die Kreditwürdigkeit einiger Staaten besorgt und über das Engagement der Banken in diesem System. Europas Kreditinstitute entschieden überdies nach eigenem Gutdünken, wie viel Kapital sie für den Krisenfall vorhalten müssten, und die Vertreter wichtiger europäischer Regierungen ließen sie letztlich gewähren. Angesichts dessen sei „die Wahrscheinlichkeit für weitere Probleme bei den Banken beunruhigend hoch“.

Bair kennt sich mit Bankpleiten aus. Sie musste als Chefin der staatlichen Einlagensicherung FDIC Hunderte zumeist kleinere US-Banken in den vergangenen Jahren abwickeln. Im Juli räumt sie ihren Posten. Die USA beobachten derzeit sehr genau, was in Europa vor sich geht. Vor allem die Schuldenprobleme Griechenlands sind ein großes Thema in der Politik und an der Wall Street. Institutionelle Investoren stellen derzeit mit Vorliebe Analysten mit Fremdsprachenkenntnissen ein, die sich selbst ein Bild von der Lage in Europa machen können. Vor allem die Haltung der Bundesregierung wird genau beobachtet.

Im eigenen Land machte sich  FDIC-Chefin Bair dafür stark, dass auch die US-Banken mehr Kapital vorhalten, um für Krisen gewappnet zu sein.

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