US-Richter billigt Exekutionen zum Tode Verurteilter mit Tier-Narkosemittel

(22.11.2010/dpa)

Weil in den USA ein Hinrichtungs-Gift knapp geworden ist, hat ein Richter jetzt Exekutionen mit einem Mittel zum Einschläfern von Tieren erlaubt. Die Regierung Oklahomas hatte sich für den Einsatz von Pentobarbital um eine Genehmigung bemüht, nachdem auch dort Natrium-Thiopental zur Mangelware wurde – einer der drei Stoffe, aus dem der tödliche Gift-“Cocktail“ für Hinrichtungen gemischt wird. Bezirksrichter Stephen Friot habe dem Ersuchen nun stattgegeben, wie das „Wall Street Journal“ am Montag meldete.

Der Bundesstaat hatte demnach argumentiert, Pentobarbital sei nach Auffassung von Tierärzten ein „ideales Betäubungsmittel, für das humane Einschläfern von Tieren“. „Folglich“ sei es Natrium-Thiopental ähnlich, das bei Exekutionen zuerst verabreicht wird, um den Todeskandidaten bewusstlos zu machen. Zwei darauf folgende Mittel führen zu Lähmung und Herzstillstand.

Der Mangel an dem Barbiturat hatte bereits in einer Reihe von Staaten Hinrichtungen verzögert, darunter auch Kalifornien. In Arizona wurde unlängst ein Häftling mit Natrium-Thiopental hingerichtet, das aus Großbritannien geliefert wurde. (1)

Die von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlichen zulässigen Hinrichtungsmethoden sind (in Klammern Anzahl der Anwendungen von 1976 bis 18. Juni 2010): Injektion (1043), Elektrokution (157), Vergasen (11), Erhängen (3), Erschießen (3). In Nebraska ist als einzigem Staat die Elektrokution zwingend vorgeschrieben, allerdings hat der oberste Gerichtshof diese im Jahr 2008 als verfassungswidrig erklärt[16]. Alle anderen Staaten, bei denen die Injektion nicht die grundsätzlich angewandte Methode ist, bieten dem Todeskandidaten diese als Alternative an. (2)

(1)    dpa – 22.11.2010
(2)    http://de.wikipedia.org/wiki/Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten#Hinrichtungsarten

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