Venezuela bricht diplomatische Beziehungen zu Kolumbien ab

(23.07.2010/dpa)

Venezuelas Präsident Hugo Chávez hat am Donnerstag alle Beziehungen zu  Kolumbien abgebrochen, nachdem das Nachbarland der Regierung Venezuelas bei einer Sitzung der Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS) in Washington vorgeworfen hatte, kolumbianische FARC-Rebellen zu beherbergen.

Venezuela beantragte nach dem Abbruch der Beziehungen zu Kolumbien  eine Sondersitzung der Union Südamerikanischer Nationen (UNASUR). „Venezuelas Präsident Hugo Chávez gab den Rückzug des Botschaftspersonals während einer Sondersendung live bekannt. Begleitet wurde er dabei von der argentinischen Fußballlegende Diego Maradona, der sich zurzeit zu Besuch in Caracas aufhält. Zugleich versetzte er die venezolanischen Truppen entlang der Grenze zu Kolumbien in Alarmbereitschaft“, schreibt amerika21.de (1)

Chávez warf Kolumbien vor, gemeinsam mit den USA einen Krieg gegen Venezuela anzetteln zu wollen. Venezuelas Botschafter bei der OAS, Roy Chaderton,  forderte die Entsendung einer Kommission zur Untersuchung der US-Militärbasen in Kolumbien.

Durch die Präsenz der US-Truppen im Nachbarland sieht Venezuela seine Sicherheit bedroht. Von Kolumbien aus wird der militante Widerstand gegen die demokratisch gewählte Regierung Venezuelas unterstützt. Mehrfach hatte es in den vergangenen Jahren Putschversuche gegen den linken Präsidenten Chavéz gegeben, die nach Presseberichten von den USA unterstützt wurden und das Wohlwollen der kolumbianischen Regierung fanden.

Bei der Sondersitzung der OAS in Washington hatten sich die Botschafter beider Länder Wortgefechte geliefert. Der Kolumbianer Luis Alonso Hoyos forderte die Regierung in Caracas auf, sofort Maßnahmen gegen die linken FARC-Rebellen zu ergreifen, die seit mehreren Jahrzehnten Kolumbien terrorisierten. Außerdem verlangte er, eine internationale Kommission nach Venezuela zu entsenden.

(1) htp://amerika21.de/nachrichten/2010/07/5418/venezuela-kolumbien-kontakt

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