„Verlegenheitslösung“: Harald Range wird Generalbundesanwalt

(04.11.2011/dpa)

Der Celler Jurist Harald Range wird die bereits Ende September pensionierte Generalbundesanwältin Monika Harms ablösen. Der Bundesrat stimmte der Personalie am Freitag in Berlin einstimmig zu, nachdem das Bundeskabinett bereits grünes Licht gegeben hatte.

Range wird am 17. November in Karlsruhe in sein neues Amt eingeführt, wie das Bundesjustizministerium in Berlin mitteilte. Ursprünglich hatte Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) den Stuttgarter Regierungspräsidenten Johannes Schmalzl für den Posten vorgeschlagen. Doch die Wahl platzte nach einer Debatte über Schmalzls fachliche Eignung.. Zwischenzeitlich leitete der stellvertretende Generalbundesanwalt Rainer Griesbaum die Amtsgeschäfte.

Der Generalbundesanwalt ist in Deutschland die Nummer eins bei der Terroristen-Jagd. Der gebürtige Göttinger Range ist seit Jahren FDP-Mitglied.

Bei Wolfgang Neskovic (Die Linke) stieß seine bevorstehende Ernennung durch den Bundespräsidenten auf große Kritik. Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung (Samstagsausgabe) sagte er: „Die Berufung Ranges ist ein beispielloser politischer Deal.“ Die Bundesjustizministerin habe aus Angst vor einer erneuten Blamage eine „mutlose Verlegenheitslösung“ gewählt. Mit Range präsentiere sie ein personalpolitisches Auslaufmodell, mit dem CDU und Rot-Grün gut leben könnten. „Er steht kurz vor der Pensionierung und wird das Amt voraussichtlich nur eineinhalb Jahre ausüben“, meinte er.

Drucken

Drucken

Teilen