Vermögende fordern: Höhere Steuern statt eigennütziges Mäzenatentum
(09.08.2010/hg)
Während die Spendeninitiative von 40 Milliardären in den USA hierzulande von Teilen des SPD/Grünen-Polit-Establishments als vorbildlich begrüßt wird, verlangt eine Vereinigung von bislang 48 wohlhabenden Personen „eine höhere Besteuerung der Reichen, um die Umverteilung von unten nach oben zu kompensieren, die in den letzten Jahren stattgefunden hat“, so Dieter Lehmkuhl, Mitbegründer der Initiative „Appell für eine Vermögensabgabe“ am Montag gegenüber der jungen Welt. (1)
Er habe kein Verständnis dafür, wenn Reiche möglichst keine Steuern zahlen, sich aber als Mäzene darstellen wollten. „Das Problem ist, dass durch private Wohltätigkeit Reichtum zu gesellschaftlicher Gestaltungsmacht wird“, so Lehmkuhl weiter: „Durch Stiftungen und Spenden werden dem Staat Steuermittel entzogen und nach Gutsherrenart in bestimmte Projekte gesteckt – und da ist nicht immer alles Gold, was glänzt.“
Als Beispiel nannte Lehmkuhl die Stiftung von Microsoft-Gründer Bill Gates. Zwar habe diese viel bewegt, aber sie entziehe dem Basisgesundheitsdienst Personal und stecke es in bestimmte Programme, von denen nicht alle Patienten profitierten.
(1) http://www.jungewelt.de/2010/08-09/050.php