Vor der Präsidentschaftswahl: Gewalt im Jemen eskaliert

(16.02.2012/dpa)

Wenige Tage vor der geplanten Präsidentschaftswahl hat es im Jemen Gefechte und Terroranschläge gegeben. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen soll ein angeblicher Al-Qaeda-Kommandeur namens Tarik al-Dhahab von seinem Halbbruder Hasam getötet worden sein. Hasam habe eine jüngste Aktion der Truppe seines Bruders in der Stadt Radda missbilligt, heißt es.

Al-Dhahab hatte im vergangenen Monat zusammen mit etlichen Kämpfern die Stadt Radaa, 150 Kilometer südöstlich von Sanaa, unter seine Kontrolle gebracht. Nach einer Versöhnungskonferenz, bei der unter anderem die Freilassung mehrerer mutmaßlicher Kämpfer beschlossen wurde, zog die Truppe schließlich ab.

Nach dem Tod von Tarik al-Dhahab griffen dessen Anhänger laut Polizeiangabe in der Stadt Al-Baidha die Stammeskämpfer um Hasam an. Der Nachrichtensender Al-Arabija sprach von 17 Toten.

In Al-Baidha wurden in der Nacht nach Informationen des Nachrichtenportals News Yemen auch der Vorsitzende der örtlichen Wahlkommission, sein Sohn und der Leiter des für die Wahlen gegründeten Sicherheitskomitees sowie vier Begleiter getötet.

Im Jemen soll am kommenden Dienstag ein Nachfolger für Präsident Ali Abdullah Salih gewählt werden, der in Sanaa seit 1978 an der Macht war. Einziger Kandidat ist nach einer Vereinbarung zwischen Opposition und Vertretern der letzten Regierung unter Saleh Vizepräsident Abed Rabbo Mansur Hadi. Salih hält sich derzeit in den USA auf.

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