Waffenklau bei der Bundeswehr - Opposition fordert Aufklärung

(30.04.2014/dpa)

Bei der Bundeswehr hat es im vergangenen Jahrzehnt mindestens 44 Fälle von Waffen- oder Munitionsdiebstahl gegeben, ohne dass Spuren eines Einbruchs gefunden wurden. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Nur in 17 Fällen konnten Tatverdächtige ermittelt werden.

Vermutet wird, dass die meisten Diebe selbst Soldaten oder andere Mitarbeiter der Bundeswehr waren. Die Linke-Abgeordnete Katrin Kunert sagte: „Das lässt nur die einzige logische Schlussfolgerung zu, dass offensichtlich das eigene Bundeswehrpersonal im großen Stil Munition und Waffen klaut“, zitiert die Rheinische Post die Politikerin. Die Linkspartei forderte umfassende Aufklärung.

Bei Sicherheitsüberprüfungen von Bundeswehr-Angehörigen durch den Militärischen Abschirmdienst (MAD) wurde im Zeitraum von 2003 bis 2013 in insgesamt 685 Fällen ein „Sicherheitsrisiko“ festgestellt. Aus der Antwort geht auch hervor, dass die Bundeswehr inzwischen mehr als 350 ihrer Liegenschaften von privaten Sicherheitsfirmen überwachen lässt. Die Kosten dafür lagen im vergangenen Jahr bei annähernd 220 Millionen Euro.

Grund für die Anfrage war ein ungeklärter Einbruch in einer Fallschirmjäger-Kaserne in Seedorf bei Bremen. Dort wurden Anfang Februar annähernd 35 000 Patronen Handwaffenmunition gestohlen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums war dies der bislang „schwerste Fall von Einbruch und von Munitionsdiebstahl bei der Bundeswehr überhaupt“.

Drucken

Drucken

Teilen