Wahlkampf: Günter Grass attackiert Oskar Lafontaine

(13.08.2013/dpa)

Literaturnobelpreisträger Günter Grass hat die SPD zu mehr Offenheit gegenüber der Linkspartei aufgerufen und zugleich den ehemaligen SPD- und späteren Linkspartei-Chef Oskar Lafontaine (69) scharf kritisiert. „Es gab in der Geschichte der sozialdemokratischen Partei keinen schmierigeren Verrat, wie den von Oskar Lafontaine an seinen Genossen“, zitierte die Süddeutsche Zeitung am Dienstag aus einem Gespräch des 85-Jährigen mit dem Publizisten Manfred Bissinger. Lafontaine halte nun zudem mit seiner „Verweigerungsstrategie“ die Linken davon ab, Verantwortung in der Politik zu übernehmen.

Lafontaine war 1999 als Finanzminister und SPD-Chef zurückgetreten und gründete die Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG). Er wehrte sich gegen die Anschuldigungen des Schriftstellers. „Grass bekommt viele Dinge nicht mehr mit, sonst wüsste er, dass ich der SPD immer wieder angeboten habe, mit der Linken die Bundesregierung oder Länderregierungen zu bilden“, sagte er der Süddeutschen Zeitung. „Seit bekannt ist, dass Grass Sozialdemokraten wie Karl Schiller bedrängt hat, ihre Nazivergangenheit offenzulegen, während er die eigene Zugehörigkeit zur Waffen-SS verschwieg, sollte er sich zu Charakterfragen besser nicht mehr äußern“, fügte Lafontaine hinzu.

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