Weltweit mobil. Das deutsche Gesundheitswesen wird weiter militarisiert
(16.11.2009/hg)
In ihrer gemeinsamen Konferenz „300 Jahre Charité und Militärmedizin“ haben das Berliner Uniklinikum und die Bundeswehr ein mobiles physiologisches Labor „mobPhysioLab“ vorgestellt, das prinzipiell an jedem Ort der Welt eingesetzt werden kann und deshalb von hoher praktischer Bedeutung für militärische Einsätze ist. Das berichtete die junge Welt in ihrer Montagsausgabe.
Manfred Gross, Prodekan der Charité, habe die etwa 100 Zuhörer aus Medizin, Wissenschaft, Militär und Bundestag im Bundeswehrkrankenhaus mit der Feststellung begrüßt, dass die „Einsicht in die Notwendigkeit militärischer Präsenz“ in Berlin glücklicherweise gestiegen sei. Das Bundeswehrkrankenhaus Berlin ist zugleich akademisches Lehrkrankenhaus der Charité.
Doch nicht nur bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr sondern auch im Inland nimmt die zivil-militärische Zusammenarbeit immer größere Dimensionen an.
So hat das Bundeswehrkrankenhaus in Berlin erst am 02. November die militärische Präsenz auch im Rettungsdienst der Bundeshauptstadt weiter ausgebaut. An diesem Tag wurde nämlich der neue Rettungswagen (RTW) „Bundeswehr 1704“ in Dienst gestellt. (1)
Die Abteilung Notfallmedizin und Rettungsdienst können nun etwa 3.500 weitere Einsätze im Jahr übernehmen, teilte die Leitung des Bundeswehrkrankenhauses mit. Zugleich könne mit dem Fahrzeug das Aus- und Weiterbildungsangebot für Sanitätsfeldwebel der Bundeswehr optimiert werden.
Am Bundeswehrkrankenhaus in Berlin sind bereits ein Notarztwagen „NAW 1705“ und ein weiterer Rettungswagen „Bundeswehr 2500“ 24 Stunden am Tag im Einsatz. Auch „Bundeswehr 1704“ werde von nun an nahezu ununterbrochen in der Hauptstadt unterwegs sein.
Im März des nächsten Jahres soll die Kooperation zwischen der Berliner Feuerwehr und dem Bundeswehrkrankenhaus Berlin noch weiter intensiviert werden. Zu diesem Zeitpunkt soll ein weiterer Wagen in Dienst gestellt werden.
(1) vgl. http://www.bundeswehrkrankenhaus-berlin.de/portal/a/berlin