Widerstand gegen neuen Spiegel-Vizechef

(23.08.2013/dpa)

Die Berufung von Nikolaus Blome, dem Bild-Vizechef, zum neuen stellvertretenden Chefredakteur des Nachrichtenmagazins  Der Spiegel und neuen Leiter des Berliner Hauptstadtbüros von Spiegel und Spiegel Online zum 1. Dezember dieses Jahres sorgt für einigen Ärger. Redaktionsmitglieder äußerten erhebliche Zweifel, dass ein „Bild-Mann“ geeignet ist, das Magazin zu führen. Blome gilt als strammer Neokonservativer. Viele Spiegel-Mitarbeiter befürchten einen Rechtsruck. „Die Lage ist explosiv“, sagte ein Ressortleiter dem Hamburger Abendblatt. „Die Hütte brennt“, meinte ein anderer.

Auch an dem Zustandekommen von Blomes Berufung gibt es Kritik. Dem Abendblatt liegen Anhaltspunkte vor, laut denen die Geschäftsführung der Spiegel Mitarbeiter KG, die 50,5 Prozent der Anteile des Verlags hält, vor rund zwei Monaten von Ove Saffe, dem Spiegel-Geschäftsführer, über die geplante Personalie Blome informiert worden sei. Daraufhin soll die KG vorsorglich erklärt haben, dass die Personalie ihrer Zustimmung bedürfe. Die Spiegel-Geschäftsführung soll das allerdings bestreiten. Die Mitarbeiter KG hingegen argumentiert, die Berufung Blomes stelle eine „Strukturveränderung“ des Blattes dar, und fordert nun eine außerordentliche Gesellschafterversammlung.

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