Würzburg: Rechtsextreme Studenten fliegen aus Priesterseminar

(31.07.2013/dpa)

Wegen antisemitischer Witze und des Besuchs eines Konzerts der umstrittenen Rockband Freiwild müssen zwei Studenten das Würzburger Priesterseminar verlassen. Das erklärten der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick und der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann am Mittwoch in Würzburg. Damit ziehen sie Konsequenzen aus dem Bericht einer externen Untersuchungskommission. Diese hatten sie ins Leben gerufen, nachdem Ende Mai Vorwürfe zu rechtsradikalen Vorgängen am Seminar öffentlich wurden.

In einer Stellungnahme des Kommissionsleiters Norbert Baumann werden die Vergehen der Seminaristen aufgelistet. Die Rede ist von Witzen über Nazi-Konzentrationslager, Hitler-Grüßen, rassistischen Sprüchen, Gewaltaufrufen gegen antifaschistische Demonstranten und dem Besuch eines Konzerts der Rechtsrockband Frei.Wild. Wiederholt sei der „Badenweiler Marsch gespielt“ worden, „im Wissen, dass es sich dabei um ‘Hitlers Lieblingsmarsch’ handelte.“

 

„Von Einsicht haben wir nichts gespürt“, sagte der Vorsitzende der Kommission, Norbert Baumann. Für ein braunes Netzwerk im Umfeld des Priesterseminars gebe es aber keinen Anhaltspunkt. Die dreiköpfige Kommission befragte alle 18 Seminaristen und zehn weitere Personen zu den Vorwürfen. Ob auch der dritte Student das Seminar verlassen muss, ist noch nicht entschieden. Das Würzburger Priesterseminar bildet Priester für die Bistümer Würzburg und Bamberg aus.

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