Terrorismus

Die unglaubliche Reise der verrückten Terror-Miliz

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Erst die USA machten den Al-Qaida-Ableger ISIS zur internationalen Terrororganisation –

Von FABIAN KÖHLER, 1. Juli 2014 –

Stell dir vor, die übelsten Terroristen der Weltgeschichte verwüsten den halben Nahen Osten und nicht eine US-Drohne schießt jemanden ab. Die Story, wie ISIS den Irak einnahm, wird wohl als eine der blutigsten Episoden in die Geschichte des Landes eingehen – und als eine der größten Lügen.

Man kann sicherlich viel Schlechtes sagen über den arabischen Film. Kitschige Schmonzetten, dämliche Agentensoaps, umfallende Scheinwerfer. Doch die Geschichte, die derzeit über die internationale Terror-Miliz ISIS im Umlauf ist, würden wohl selbst die Regisseure ägyptischer B-Movies als zu absurd ablehnen. Der Plot geht so: Irgendwo zwischen Dattelpalmen und Wüstendünen taucht überraschend die größte und blutrünstige Terrortruppe der Menschheitsgeschichte auf. Quasi im Vorbeifahren nehmen sie von den Ladeflächen ihrer Toyota-Pickups ganze Städte ein. Ein paar Hundert Skimasken tragende Fanatiker treiben ganze Armeedivisionen in die Flucht. Panzerfahrer springen panisch aus ihren Luken. Zehntausende Soldaten werfen ihre Gewehre in den Sand und rennen, was das Zeug hält. Währenddessen verharrt der Rest der Welt in Schockstarre. Kein Land ruft den UN-Sicherheitsrat an wegen der Satellitenbilder über frische Massengräber. Kein Botschafter wird einbestellt, keine UN-Friedenstruppe zusammengestellt. Da herrscht plötzlich Al-Qaida über Millionen Menschen und Milliarden Dollar. Doch jenes Land, dass im „Krieg gegen den Terror“ die gesamte Region mit Militärbasen zugepflastert hat, lässt angesichts der größten terroristischen Bedrohung seit je keine einzige Drohne abheben.

Zugegeben, die Geschichte ist schon etwas angestaubt: Der Widerspruch zwischen medialer Betrachtung von Al-Qaida-Ablegern und der dschihadistischen Realität ist so alt wie die Terrortruppe selbst. Und, ja: In irgendeinem Kairoer Hinterhofstudio wird die Gründungsgeschichte des Kalifats, dass ISIS am Sonntag ausrief, vermutlich zurzeit tatsächlich verfilmt. Dennoch sind die Logikbrüche, vor allem seitdem ISIS am 10. Juni dieses Jahres die irakische drei-Millionen-Stadt Mossul einnahm, kaum zu übertreffen.

Ministertausch gegen den Terror

Woher kommt die neue Milde im Anti-Terror-Krieg, in dem doch sonst schon ein Freudenschuss zur Hochzeit den eigenen Drohnentod besiegeln konnte. „Es macht keinen Sinn, vorrangig auf militärische Strategien zu setzen. Denn die bekämpfen allenfalls die Symptome des Terrors, nicht aber die Ursachen“, bemühte sich Obama-Sprecher Josh Earnest um versöhnliche Töne, nachdem ISIS kurz zuvor Hunderte Gefangene in Tikrit exekutiert hatte.(1) Stattdessen, so die einheitliche Forderung westlicher Diplomaten, müsse der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki eine Einheitsregierung mit der sunnitischen und kurdischen Minderheit bilden. Neuwahlen und Ministertausch als Sofortmaßnahme gegen eine Organisation, die innerhalb weniger Wochen Tausende Menschen getötet und über eine Million in die Flucht getrieben hat? Eine Miliz, die dem US-Heimatschutzministerium als „größte Bedrohung für die nationale Sicherheit seit 9/11 gilt“?(2) Ein Al-Qaida-Ableger, die nicht nur dem Namen nach längst einen „Islamischen Staat im Irak und in Syrien“ (ISIS) errichtet hat.

Mossul oder das Märchen von 1001 Soldaten

Um herauszufinden, was hinter dem Erfolg von ISIS steckt, nützt es, sich das Zustandekommen ihres bisher größten „Sieges“ genauer anzusehen: Nach mehrtägigen Schießereien mit der irakischen Armee rückten am 10. Juni zwischen 800 und 1 500 ISIS-Kämpfer auf Iraks zweitgrößte Stadt Mossul vor. Sicher scheint: Mindestens 30 000 irakische Soldaten standen ihnen gegenüber und gaben die Stadt schließlich fast kampflos auf. Schnell wurde in Medien die geringe Loyalität sunnitischer Soldaten zum schiitischen Präsidenten als Grund für die Massendesertierungen ausgemacht.“(3)

Iraks Ministerpäsident al-Maliki sieht hinter der neuerlichen Gewalt in seinem Land die Golfstaaten: „Das Ergebnis sind Verbrechen, die man Völkermord nennen könnte.“

In einigen arabischen Medien liest man hingegen andere Erklärungen: Anhänger von Saddam Husseins Baath-Regime hätten sich mit ISIS verbündet. Die Soldaten in Mossul seien nicht aus Angst oder Illoyalität desertiert, sondern weil es einen Putsch in der Militärführung gegeben habe. Der syrische Journalist Ziad Fadel schreibt: „Unsere Leser sollten erfahren, dass die Einnahme Mossuls durch frühere baathistische Offiziere ermöglicht wurde.“ Diese hätten „ihre Posten verlassen und eine 52 000 Mann starke Truppe ohne Führung zurückgelassen und dadurch den vollständigen Zusammenbruch der Stadtverteidigung forciert.“(4)

Verantwortlich für die Intrige soll vor allem ein Mann sein: Izaat Ibrahim Al-Douri. Der Gründer der „Neuen Baath-Partei“ war einst Vordenker der Bewegung und Saddam Husseins rechte Hand. Die irakische Regierung gab ihn zum Abschuss frei, in ISIS fand er einen neuen Bündnispartner. Und noch jemand soll mitgespielt haben bei der Eroberung Mossuls. Die Türkei und Saudi-Arabien hätten die Zusammenarbeit vermittelt.

Im siebten Jahrhundert begann die Spaltung – aber nicht die Gewalt

Iraks Ministerpäsident al-Maliki sieht hinter der neuerlichen Gewalt in seinem Land die Golfstaaten. In einer wütenden Rede beschuldigte er Saudi-Arabien, ISIS „finanziell und moralisch” zu unterstützen: „Das Ergebnis sind Verbrechen, die man Völkermord nennen könnte.“(5) Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Die Krise habe nur „wegen der sektiererischen und ausschließenden Politik“ Bagdads geschehen können, erwiderte der saudische Informationsminister Abdulaziz Khoja und warf dem Schiiten al-Maliki die Diskriminierung der sunnitischen Bevölkerungsminderheit vor.(6) Es ist das Urteil, dass zurzeit Berichterstattung und politische Bewertung der Ereignisse im Irak prägt: Die sektiererische Politik des Schiiten al-Maliki treibe die Sunniten des Landes in die Hände von ISIS. Die Folgen von elf Jahren Besatzung, die Rolle der USA fehlen meist. Die Vereinigten Staaten – so der gängige Narrativ – seien allenfalls noch hilfloser Zuschauer angesichts der entfesselten Gewalt zwischen Sunniten und Schiiten. (7)

Irgendwo in der irakischen Wüste bei Kerbela soll er um das Jahr 680 begonnen haben, der Muslimen scheinbar ins Blut geschriebene Zwist zwischen Schiiten und Sunniten. Die wahren Gründe für die Gewalt im Irak findet man zwar in dieser Wüste, sie liegen aber weit weniger lang zurück. Unzählige Studien, Artikel und Analysen zur Rolle der USA im Krieg der irakischen Konfessionen sind in den letzten Jahren erschienen. Sicher ist eines: Erst durch die US-Politik wurde die Feindschaft zwischen Schiiten und Sunniten so groß wie vielleicht nie zuvor in der islamischen Geschichte. Profitiert haben von dieser Politik mal schiitische Milizen, mal sunnitische wie ISIS, selten jedoch die irakische Bevölkerung.

USA: Schneller Wechsel der Günstlinge

„US Strategy in the Muslim World after 9-11“(8) lautet der Titel der Blaupause für die ersten Jahre der US-Besatzungspolitik. Im Jahr 2004 schlug der Militär-Think-Tank RAND Corporation vor, die Fragmentierung des Landes mittels der Unterstützung schiitischer Gruppen voranzutreiben. Für die Menschen im Irak war das Resultat eine Katastrophe: In der Reaktion darauf verübten sunnitische Milizen, wie die ISIS-Mutter, die irakische Al-Qaida, teils bis zu hundert Anschläge täglich. Zehntausende Iraker (überwiegend Sunniten) starben bei US-Angriffen. Der Kampf gegen die Besatzer begann zum Konfessionskrieg zu werden.

Im Jahr 2007 dann die Kehrtwende. Auch auf Druck Saudi-Arabiens hin begannen die USA den Einfluss Irans zurückzudrängen. Schiitische (oder exakter: vermeintlich schiitische) Akteure, wie Syriens Bashar al-Assad, die libanesische Hisbollah und die Mahdi-Armee des irakischen Geistlichen Muqtada as-Sadr wurden die neuen Feinde der US-Nahostpolitik. In seinem viel beachteten Essay „The Redirection“(9) beschrieb damals der amerikanische Enthüllungsjournalist Seymour Hersh den Strategiewechsel. Ungeachtet dessen, dass die meisten US-Soldaten nach wie vor durch Anschläge sunnitischer Milizen umkamen, sollte mit Geheimoperationen im Libanon und in Syrien und dem offenen Krieg gegen schiitische Milizen im Irak der Konfessionskrieg angeheizt und der Einfluss Irans zurückgedrängt werden. Die Gewinner dieser Politik: „sunnitische Extremistengruppen.“(10)

Der Weg zur Eroberung des Irak führt über Syrien

Trotz aller Unterstützung: An ein derart schnelles Entstehen einer Terrorgruppe, deren Anspruch auf Syrien und Irak nicht nur Ausdruck von Größenwahn ist, haben wohl damals auch die Amerikaner noch nicht geglaubt. Und dennoch waren sie es, die die Herauslösung von ISIS aus dem Gesamtverband dschihadistischer Sunniten-Milizen, Al-Qaida, veranlassten – wenn auch unfreiwillig. Die Tötung des damaligen Al-Qaida-Chefs Abu Ayyub al-Masri(11) durch US-Truppen ermöglichte einem Mann den Aufstieg, der heute als mächtigster Terrorist der Welt gilt. Abu Bakr al-Baghdadi wurde zum Chef der Al-Qaida-loyalen Gruppe „Islamischer Staat im Irak“ (ISI).

„Die treibende Kraft hinter den (türkischen) Bemühungen, die Rebellen zu bewaffnen“, nennt das Wall Street Journal den türkischen Geheimdienstchef Hakan Fidan.

Schuf der Irakkrieg die Grundlage des Entstehens für ISIS, machte sie erst ein zweiter Krieg zur mächtigsten Terrororganisation der Region. Als Dschihadisten aus aller Welt nach Syrien strömten, beteiligten sich auch ISI-Kämpfer am Blutvergießen und stießen auf ungekannte Finanziers und Ausrüster: „Die treibende Kraft hinter den (türkischen) Bemühungen, die Rebellen zu bewaffnen“, nennt das Wall Street Journal den türkischen Geheimdienstchef Hakan Fidan. Für den US-Botschafter in der Türkei, James Jeffrey, ist er gar das „Gesicht des neuen Nahen Osten.“(12) 3 000 Kämpfer der Miliz ließ Fidan in der Türkei trainieren, bevor al-Baghdadi am 8. April 2013 „ISI“ zu „ISIS“ machte. Die Einnahme der syrischen 200 000-Einwohner-Stadt al-Raqqa leitete schließlich nicht nur den Bruch mit der irakischen Al-Qaida ein. Von nun an waren Gelder und Waffen wesentlich leichter zu beschaffen, dienten sie doch dem Kampf gegen Assad und nicht jenem gegen die amerikanischen Besatzer.

Der Terror, der viele Väter hat

Wahrscheinlich niemand hat so viel für die Aufrüstung von ISIS getan wie Bandar bin Sultan. Liest man über das Leben des ehemaligen saudischen Botschafters in den USA und heutigen Geheimdienstchefs seines Landes, trifft man vor allem auf eine lange Liste von Superlativen: Kein anderer Politiker habe mehr US-Präsidenten erlebt. Kein anderer arabischer Diplomat habe so viel Einfluss in Washington gehabt. Der Duz-Freund von George W. Bush war involviert in so ziemlich jede größere Entscheidung der USA im Nahen Osten: vom Iran-Contra-Skandal bis zur Entscheidung zum Sturz Saddam Husseins.(13) „ISIS ist die Kreation eines Mannes, der mit Al-Qaida spielt, als handle es sich um ein Jojo“, schreibt der syrische Journalist Ziad Fadel.(14) Aber auch von anderen Golfstaaten erhält ISIS Millionen. „Wir haben Beweise, dass Spender aus Kuwait Rebellen unterstützen (…), die entweder direkt mit Al-Qaida oder mit Al-Qaida-nahen Brigaden verbunden sind“,(15) schreibt der konservative Washingtoner Think-Tank The Brookings Institute. Einen „Western-Union-Ableger für Syriens Rebellen“ nennt die New York Times Kuwait.(16) Auch der amerikanische Think-Tank Washington Institute for Near East Policy kommt zu dem Schluss: „Die Finanzierung für ISIS (…) kommt aus den Golfstaaten“(17)

Auch die Hinweise, dass die USA und die Golfstaaten Rebellen in Syrien bewaffnen, sind so zahlreich wie die offiziellen Dementis aus Washington. Im März 2013 berichtete die kroatische Zeitung Jutarnji List, dass Saudi Arabien heimlich 75 Flugzeugladungen jugoslawischer Panzerabwehrraketen und Artilleriegeschütze an Rebellen in Syrien lieferte.(18) Im selben Monat berichtete die New York Times von 160 Transportflügen, mit denen Jordanien, Saudi-Arabien und Katar Waffen mit Hilfe der CIA über einen türkischen Flughafen nach Syrien brachten.(19) Es folgten Berichte über Waffenlieferungen durch die CIA(20) und geheime CIA-Ausbildungslager in Kuwait(21) und Jordanien(22). Das knappe Urteil des republikanischen Senators Rand Paul im CNN-Interview vergangene Woche lautet deshalb: „Wir haben ISIS in Syrien bewaffnet.“(23)

Fast täglich nimmt ISIS eine neue Stadt ein

Zur größten Terrorgruppe Syriens und des Irak, vielleicht sogar der ganzen Welt herangefüttert, begann ISIS‘ Kampagne zur Eroberung des Irak im Sommer 2013. Bei einem Angriff auf Abu Ghraib und ein weiteres Gefängnis befreite ISIS zwischen 500 und 1 000 Gefangene. Nach Angaben der irakischen Regierung handelte es sich dabei überwiegend um ISIS- und Al-Qaida-Mitglieder. Schon damals warf die plötzliche Erstürmung einer der bestgesicherten Gebäudekomplexe des Landes mehr Fragen als Antworten auf: (24) Wie konnten Hunderte Gefangene noch während der Angriffe ihre Zellen verlassen? Wer war für das plötzliche Abstellen des Stroms verantwortlich? Wie konnten nur neun Selbstmordattentäter eine mehrfach ummauerte und eingezäunte Anlage stürmen, die über einen Quadratkilometer groß ist? Im Januar dieses Jahres nahm ISIS die Städte Falludscha und Ramadi ein und weitete von dort aus seine Kontrolle über die gesamte Region al-Anbar aus. Anfang Juni schiebt sich wieder eine zwei Kilometer lange Kolonne mit fabrikneuen Toyota-Jeeps durch die Wüste, angeblich ohne dass es irgendeinem Spionagesatelliten auffällt. Am 5. Juni nimmt ISIS den schiitischen Pilgerort Samara ein. Fast täglich fallen nun Städte an die Miliz. Das Schema ist oft ähnlich: Die Einnahme erfolgt überraschend innerhalb weniger Stunden. Die eigentlichen Kämpfe mit der irakischen Armee geschehen meist erst, wenn diese versucht, die Städte zurückzuerobern. Am 10. Juni fällt Mossul. Einen Tag später nimmt ISIS die Geburtsstadt Saddam Husseins, Tikrit, ein.

Wieder fast kampflos.(25) Hunderte, vielleicht Tausende irakische Soldaten sterben trotzdem – nachdem sie sich ergeben hatten. Von 1 700 exekutierten irakischen Sicherheitskräften prahlt ISIS auf Twitter. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bestätigt mehrere Massenhinrichtungen.(26) Über eine Million Iraker sind auf der Flucht. Mitte Juni stehen weite Teile des Nord- und Westirak unter Kontrolle des Al-Qaida-Ablegers.

200 Militärberater gegen die größte Terrororganisation der Welt

Nicht nur das scheinbar mühelose Überwältigen ganzer Divisionen der irakischen Armee fällt bei ISIS‘ Vormarsch auf. Rund 40 000 Soldaten sollen die USA allein in dem und um den Persischen Golf herum stationiert haben. Hunderte Kampflugzeuge sind in den Golfstaaten und auf Flugzeugträgern stationiert. Wöchentlich fliegen Drohnen Angriffe auf jedes noch so kleine Al-Qaida nahestehende Ziel zwischen Pakistan und Jemen.(27) Doch trotz wiederholter Bitten der irakischen Regierung nach Luftunterstützung sehen die USA dem Vormarsch der Terroristen seit Monaten tatenlos zu. Unterdessen verzögern sich wichtige Waffenlieferungen: Bereits 2011 kaufte der Irak für über zwei Milliarden Dollar F16-Kampfjets von den USA. Die Lieferung steht bis heute aus. Zuletzt verwies die Sprecherin des US-Außenministeriums, Marie Harf, Ende letzter Woche erneut auf „logistische Schwierigkeiten“.(28) Auch eine Lieferung Apache-Kampfhubschrauber verzögert sich.

Einen Monat vor der Einnahme Mossuls warnte die kurdische Autonomieregierung die USA vor dem Vormarsch von ISIS, bot sogar an, mit eigenen Kämpfern gegen die Terroristen vorzugehen. Auf eine Antwort der USA warten sie vergebens. (29) „Wir erleben, wie gepanzerte Fahrzeuge (amerikanische) Humvees, M4 und M16-Gewehre, Haubitzen und Mörser gegen uns eingesetzt werden. Aber als wir nach amerikanischen Waffen gebeten haben, haben sie das abgelehnt“(30), sagt der kurdische Geheimdienstfunktionär Ruz Bahjat gegenüber der britischen Zeitung The Telegraph.

Rund ein Drittel des Irak kontrolliert ISIS mittlerweile.(31) Und die unglaubliche Reise der verrückten Terrormiliz geht weiter: „Intensiv und dauerhaft“ sei die Unterstützung der USA im Kampf des Irak gegen ISIS, versprach US-Außenminister John Kerry vergangene Woche bei einem Besuch in Bagdad.(32) Al-Malikis Bitte um Luftschläge lehnte er dennoch erneut ab. Eine „neue Regierung, die Schiiten und Sunniten versöhnt“, forderten er und der saudische König Abdullah stattdessen.(33) Zur gleichen Zeit bat US-Präsident Obama den US-Kongress in Washington um die Bewilligung weiterer 500 Millionen Dollar – für syrische Rebellen, nicht für al-Maliki. Der konnte hingegen am Montag doch noch 200 US-Soldaten in Bagdad begrüßen. Schießen sollen die allerdings nicht: Es handelt sich um eine Gruppe Militärberater – gegen die größte Terrororganisation der Welt. Klingt, als bräuchte man sich in Kairoer Hinterhof-Filmstudios keine Sorgen um das nächste Drehbuch zu machen.


 Anmerkungen / Quellen


 

 

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