Düsseldorf

Mutmaßlicher Kriegsverbrecher der „Freien Syrischen Armee“ vor Gericht

(17.11.2016/dpa)

Ein 41 Jahre alter Mann, der in Syrien gefoltert und geplündert haben soll, muss sich aller Voraussicht nach in Düsseldorf vor Gericht verantworten. Die Bundesanwaltschaft hat am dortigen Oberlandesgericht Anklage gegen ihn erhoben, wie am Donnerstag in Karlsruhe mitgeteilt wurde.

Der Mann sitzt seit seiner Festnahme im Raum Westfalen im April in Untersuchungshaft. Er soll im syrischen Aleppo eine Stadtteilmiliz befehligt haben, die aufseiten der „Freien Syrischen Armee“ gegen die Regierung von Baschar al-Assad kämpfte.

Der Beschuldigte und seine mindestens 150 Milizionäre wollten sich den Ermittlern zufolge aber auch bereichern und plünderten in der Stadt. Dem 41-Jährigen wird vorgeworfen, mit seinen Männern mindestens acht Menschen gefangen genommen zu haben, die zum Teil auch von ihm persönlich gefoltert wurden. Eines der Opfer sei daran gestorben, ein weiteres sei aus ungeklärten Gründen gestorben.

Wie der Mann nach Deutschland kam, wurde nicht mitgeteilt. Die Anklage legt ihm Kriegsverbrechen und Menschenraub zur Last.

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