Gesundheitspolitik

Der Karlatan – Folge 1

Mit Karrieren ist das eine Krux. Wo man es nicht erwartet, trifft man auf Überqualifizierte. Promovierte Philosophen und Archäologen fahren Taxi. Für die weniger Qualifizierten kristallisiert sich hingegen seit einiger Zeit ein neues Betätigungsfeld heraus: die Politik. Doch einer unter ihnen macht da eine Ausnahme. Er bringt eine Palette akademischer Grade mit ins Amt. Am 8. Dezember jährt sich seine Vereidigung zum Bundesminister.

1670441801

September 2021. Karl Lauterbach bei einem Empfang für die BioNTech-Gründer Özlem Türeci und Uğur Şahin im Rathaus Köln.
Foto: Raimond Spekking, Lizenz: CC BY 4.0, Mehr Infos

 

Der Karlatan – eine Hintergrund-Serie von Thomas Kubo

Übersicht und Links sämtlicher Folgen 1 bis 5

Prof. Dr. Dr. Karl Lauterbach ist zwar de iure Arzt, hat aber de facto als ein solcher nie gearbeitet. Karl Lauterbach nennt sich zwar Wissenschaftler, jedoch verflüchtigen sich die Nachweise für seine wissenschaftliche Tätigkeit bei genauerer Betrachtung. Karl Lauterbach ist auf dem Papier zwar Professor, hat aber die sonst allgemein üblichen Voraussetzungen für eine Professur nicht erfüllt.

In dieser mehrteiligen Artikelserie sollen die Belege für diese drei Thesen Schritt für Schritt erbracht werden.

Eine Presseanfrage an das Bundesgesundheitsministerium nach autorisiertem Lebenslauf und vollständiger Publikationsliste blieb ohne fassbares Ergebnis. Danach gefragt, verwies der Pressesprecher auf Lauterbachs Publikationsliste auf seiner privaten Homepage1 und auf den Lebenslauf auf der Seite des Bundesgesundheitsministeriums.2 Dieser wurde wiederum von Lauterbachs eigener Homepage übernommen;3 er kann also nur mit Vorsicht und als unvollständige Referenzquelle herangezogen werden. Nehmen wir den Lebenslauf dennoch zunächst für bare Münze und gleichen ihn mit der Realität ab. Vorneweg: Eine plausible offizielle Version hätte diese mühsame Recherche obsolet gemacht.

Mediziner, aber kein Arzt, erst recht kein Facharzt

Ausweislich seines Lebenslaufes hat Karl Lauterbach von 1982 bis 1989 an unterschiedlichen Orten Medizin studiert. Der Studienabschluss erfolgte an der Rheinisch-Westfälisch Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, mit Zwischenstationen in San Antonio/Texas, USA und Tucson/Arizona, USA. Lauterbachs Beziehung zur Ärzteschaft kann die erste These erhellen: Ist Karl Lauterbach überhaupt ein Arzt?

Lauterbach und die Ärzte

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, erhielt am 9. September 2022 während seiner Rede bei der kassenärztlichen Bundesvereinigung Beifall vom Publikum. Er folgte nach dem Satz: „Karl Lauterbach hat Medizin studiert, aber er ist kein Arzt.“4 Die Pressestelle der Bundesärztekammer versucht auf Nachfrage bei der Interpretation dieses Satzes zu retten, was zu retten ist. Es ist nicht viel:

Die Aussage von Dr. Klaus Reinhardt muss im Kontext der Rede interpretiert werden, bei der sie gefallen ist. Daraus ergibt sich eindeutig, dass sie nicht darauf abzielt, dem Bundesgesundheitsminister seine ärztliche Qualifikation grundsätzlich abzusprechen. Schließlich betont Dr. Reinhardt selbst in seiner Rede, dass Karl Lauterbach Medizin studiert hat. Die Aussage ist vielmehr als Hinweis darauf zu verstehen, dass der Bundesgesundheitsminister nicht als niedergelassener Arzt aktiv in der Patientenversorgung tätig ist, obwohl Lauterbach das im Zusammenhang mit der Rücknahme der Neupatientenregelung suggeriert hatte.5

Diese kurze Auseinandersetzung ist kein Aussetzer in einer ansonsten harmonischen Beziehung. Vertreter des ärztlichen Berufsstandes setzten das Wort „Kollege“ in Anführungszeichen, wenn sie über Lauterbach in der Branchenpresse schreiben.6 Wer mit Ärzten über Lauterbach redet, der erntet Reaktionen, die von Lachkrämpfen zu Wutanfällen reichen.

Der Blick auf Lauterbachs Ausbildung erhellt einen Aspekt dieser komplizierten Beziehung. Verwunderlich ist zunächst, dass Lauterbach nach dem Medizin-Studium nicht approbiert wird. Dieser Umstand mag für Außenstehende wie ein unwichtiges Detail erscheinen, ist aber ganz wesentlich. Die voraussetzungsreiche medizinische Ausbildung zur damaligen Zeit zeigt, warum das so ist: Denn für eine Approbation mussten angehende Ärzte bis zum 30. September 2004 ein sogenanntes Arzt im Praktikum (AiP) nachweisen – es dauerte 18 Monate. Die Approbation hatte Lauterbach erst im Jahre 20107 nachgeholt – nun eine reine Formalität, denn das AiP war als Voraussetzung für die Approbation entfallen.8 Es ist auch ein Beleg für die folgende Tatsache: Lauterbach kann sich zwar seit 2010 Arzt nennen. Als ein solcher gearbeitet hat er vorher aber nicht – weil er es nicht durfte. Viele ärztliche Kollegen halten ihn für einen Drückeberger, der das AiP schlicht und ergreifend geschwänzt hatte. Seine Tätigkeit als „Impfarzt“, bei der er auch geflissentlich STIKO-Empfehlungen beispielsweise zur Aspiration missachtet,9 verbessert seinen Stand gegenüber ärztlichen Kollegen nicht.

Gegenüber Gregor Gysi, mit dem Lauterbach per Du ist, erklärt Lauterbach Anfang 2020 schmunzelnd, er könne privatärztliche Rezepte schreiben.10 Was er damit aber auch sagt und gegenüber Gysi zugleich doch verschweigt: Eine Facharzt-Prüfung, die etwa für eine Kassenzulassung notwendig ist und ebenfalls Praxiserfahrung (im Krankenhaus und beim niedergelassenen Arzt) voraussetzt, hat Lauterbach ebenfalls nie gemacht.

Gregor Gysi ist es auch, der Lauterbach entlockt, dass er ebenfalls keinen Zivildienst geleistet hatte.11 Dies kommt raus, als Gysi Lauterbach nach seinem Wehrdienst fragt. Er sei zunächst wegen des Medizinstudiums zurückgestellt und dann aufgrund seiner Forschertätigkeit für unabkömmlich erklärt worden.

Gregor Gysi: „Die haben dich vergessen?“

Karl Lauterbach: „Das ging dann an mir irgendwie vorbei. Ich hatte dann eine Stelle bekommen, wo man so etwas ähnliches war … ich hatte in der Forschung so eine Art Stellung, wo man sagen konnte, der ist nicht abkömmlich, der Typ. Von daher war es ok.“

Wie er die Unabkömmlichkeit dauerhaft aufrechterhalten konnte, das erklärt er Gregor Gysi nicht.12

USA

Sein Studium führte Lauterbach erstmals 1987 in die USA, ausweislich seines Lebenslaufes an die University of Arizona in Tucson.

Seine erste Doktorarbeit im Bereich der Nuklearmedizin mit dem Titel „Weiterentwicklung des Parametric Gammascopes auf der Grundlage von experimentellen und klinischen Studien“ verfasst er parallel. Diese wird 1990 abgeschlossen, ein Jahr nach Abschluss seines Medizinstudiums im Jahr 1989. Allerdings promoviert Lauterbach an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Wie es bei deutschen Dissertationen regelhaft der Fall ist, wird sie auch an die beiden Zweigstellen der Deutschen Nationalbibliothek geliefert. Sie wird dort im Jahre 1991 katalogisiert und kann daneben auch gemäß worldcat.org in acht weiteren Bibliotheken eingesehen werden.13

Fragwürdig ist, dass bei dem Forschungsaufenthalt in Tucson keine wissenschaftlichen Veröffentlichungen zustande gekommen sind. Behalten wir dieses Zwischenergebnis in Erinnerung.

Farbiger wird Lauterbachs Schilderung, als er 1988 nach San Antonio/Texas geht. So erzählt er in einem Interview 2020 rückblickend:

Als Medizinstudent habe ich 1988 in San Antonio, Texas, in einem Krankenhaus für Arme gearbeitet und wochenlang nur operiert. So viele Stich- und Schusswunden habe ich vorher und nachher in meinen Leben nie wieder gesehen. Ein Streit an einer Ampel – und spätestens bei der nächsten Kreuzung gab’s eine Schießerei. Irre. Außerdem haben wir viel an Herzen operiert, die durch Rauchen oder unbehandelten Bluthochdruck geschädigt waren. Ich habe es mir dann zur Angewohnheit gemacht, jeden Abend zu überlegen, wie viele der Eingriffe vermeidbar gewesen wären.“14

Diese Episode hat er in den letzten Jahren immer wieder variierend wiederholt. So im Jahre 2006:

Damals war ich in der Herzchirurgie angekommen. In Texas, das war ein Mekka der Herzchirurgie, operierten wir im Wesentlichen Krankheiten, die vermeidbar waren, z.B. Verletzungen, oder Folgen von ungesunder Ernährung, Armut, Raubbau an der Gesundheit.“15

Im Jahre 2009 beschreibt er diese Episode in seinem Buch „Gesund im kranken System“:

Als Medizinstudent wurde ich erst in den Vereinigten Staaten darauf aufmerksam, dass die meisten unserer Operationen überflüssig waren. Ich arbeitete damals in der Herzchirurgie einer großen amerikanischen Universitätsklinik in San Antonio, Texas. Zu jener Zeit führte die Universität eine Studie zur Vermeidung der Krankheiten durch, die wir operierten (‚San Antonio Heart Study‘). Nach dem ersten Monat im OP musste ich feststellen, dass die Hälfte der Eingriffe, die ich gesehen hatte, durch eine bessere Vorbeugung hätte verhindert werden können.“16

Und im Jahre 2014 auf Englisch bei einem TED-Talk:

I also got involved in more complicated procedures, for example heart surgery, also heart transplantation because I wanted to be as modern and high-tech as possible. […] Then I went to Texas because heart transplantation and heart surgery was [sic] big in Texas at that point, and I worked in heart transplantion and surgery and so forth and had a major discovery which changed my life completely. It was not that I didn’t like it. I liked the procedure, I liked the, let’s say, stressful environment, I liked the challenges and so forth, but at the end of the day, I thought nine out of ten cases which we had done surgery on could have been prevented. Most of the heart surgery we did on people who either had a very bad diet or had been smokers. We did a lot of lung surgery, but this involved many people with gunshot-wounds or stabbing – remember, this was Texas. We were doing major surgeries to the throat, stab wounds. So, at the end of the day I used to count and I would say nine out of our heroic procedures were preventable.17

Die vielen Operationen seien auch der Grund für die Fliege gewesen: Eine Krawatte falle immer wieder in offene Wunden herein, wie Lauterbach bei mehreren Anlässen zu Protokoll gab, so 2017:

Bis 1988 habe ich nie eine Fliege getragen. Dann kam ich nach San Antonio in Texas und war in der Unfallchirurgie tätig. Dort mussten Ärzte und Studenten entweder Krawatte, Fliege oder Lederamulett tragen. Das Amulett sah nach New Age aus, und die Krawatten hingen ständig in den Wunden der Patienten. So kam ich aus Verlegenheit zur Fliege.18

Die Glaubwürdigkeit dieser Erzählung sei einmal dahingestellt: Welcher krawattentragende Arzt versaut sich jeden Tag erneut die Krawatte bei der Arbeit?

Was „ich“ und „wir“ im Rahmen einer Operation bedeutet, ist jedoch haftungsrechtlich relevant. Denn Lauterbach hat hier sein Medizinstudium noch nicht abgeschlossen, redet aber davon, dass er operiert hätte, was als eigenverantwortliche ärztliche Tätigkeit zumindest in Deutschland nicht erlaubt wäre. Vorstellbar ist: Lauterbach hat im Rahmen seines praktischen Jahres bei Operationen assistiert – bei wohlwollender Duldung eines hauptverantwortlichen Arztes, aber nicht mehr. Die unbarmherzige Situation im Hinblick auf die ärztliche Haftung in den USA dürfte Lauterbachs erlaubtes Tätigkeiten-Spektrum nicht unbedingt erweitert haben. Ferner: Wie ist der 2017 nachträglich vermerkte Wechsel von der Herz- in die Unfallchirurgie zu erklären? Im übrigen: Die Ausbildung zum Herzchirurgen ist einer der umfangreichsten medizinischen Karrierewege, die es gibt.19

In einem Interview mit Tilo Jung im Jahre 2020 sagt Lauterbach, welches Krankenhaus es war.20 Das Bexar County Hospital wurde 1994 in University Hospital umbenannt und ist an die dortige Universität angeschlossen.21 Dass es ein reines Krankenhaus für Arme gewesen ist, geht aus der Chronik des Krankenhauses jedenfalls nicht hervor. Eine Anfrage über Dauer und Kapazität von Lauterbachs Aufenthalt hierzu wurde vom University Hospital nicht beantwortet.22

Neun Jahre, fast zehn Jahre

Im Jahre 2008 sendete der US-amerikanische Sender PBS eine Dokumentation mit dem Titel „Sick Around the World“, und portraitierte fünf Gesundheitssysteme.23 Für Deutschland kommt Karl Lauterbach zu Wort. Der Interviewer befragt Lauterbach auch zu seiner Zeit in den USA. Dies ist nicht interessant genug für die eigentliche Dokumentation. Das Transkript des kompletten Interviews lud der Sender dennoch auf seine Homepage.24 Dort steht:

… Did you live in America?

I lived in the United States for nine years, so one year in Arizona, one year in Texas, San Antonio, and seven years in Boston

Neun Jahre also. Ein „Praktisches Jahr“ in San Antonio/Texas, ein Forschungsaufenthalt Tucson/Arizona ebenfalls, und sieben Jahre in Boston/Massachusetts decken sich auch ungefähr mit den Angaben aus seinem Lebenslauf. Es ist dieselbe Zahl, die auch anderswo zu erfahren ist. Präzise ist die Angabe aber nie: Mal sind es auch „fast zehn Jahre“; der Aufenthalt sei „fast durchgehend“ gewesen.

Wenn man so will, Intensivpfleger“

Bei genauerer Betrachtung ist eine weitere Frage zu stellen: Wenn er seit 1987 „fast durchgehend“ in den USA war, hätte er bis 1995 dort sein müssen, um die neun Jahre voll zu kriegen.

Wie kann er es dann schaffen, „über Jahre“ auf der Intensivstation in einem Jülicher Krankenhaus zu arbeiten? Diese Zeit ist es, die Lauterbachs Corona-Kommunikation das nötige Panik-Fundament verschafft. So schreibt er am 19. April 2021 auf Twitter:

(2) Ich habe selbst während meines Studiums über Jahre in der Intensivstation in Jülich gearbeitet. Nichts ist furchtbarer, als der Abschied von kleinen Kindern von ihren Eltern. Genau das droht aber in der 3. Welle jetzt, wenn gerade ungeimpfte Familien das höchste Risiko tragen“25

Dieselbe Station wird auch im Interview mit Tilo Jung geschildert.

Tilo Jung: Hast du jemals mit echten Patienten gearbeitet?

Karl Lauterbach:

Ja, während, also, während … ich habe ja während meines Studiums habe ich, also, habe ich, also, in der Intensivmedizin, also, auf der Intensivstation, also, quasi als, wenn man so will, Intensivpfleger gearbeitet, hatte ich mir, also, war nicht ausgebildet, aber hatte mich da eingearbeitet, habe ich viele Jahre gemacht, viele Jahre sogar, um Geld zu verdienen, und dann habe ich noch während des, also, praktischen Jahres, in San Antonio gearbeitet. Danach bin ich ja reiner Wissenschaftler gewesen.26

Die Pressestelle des St. Elisabeth-Krankenhauses in Jülich (das einzige Krankenhaus dort) hat auf Nachfrage aus datenschutzrechtlichen Gründen abgelehnt, die Tätigkeit von Karl Lauterbach zu verifizieren oder nähere Informationen zur Dauer oder zum Inhalt der Tätigkeit bekanntzugeben.27 Dass die Pressestelle aber nicht verneint hat, dass er dort war, lässt auf eine Tätigkeit schließen. Aber welche? Das ist ohne weiteres nicht zu sagen. „Ich habe quasi als Intensivpfleger gearbeitet“ heißt aber nicht „Ich habe eine Ausbildung als Krankenpfleger erfolgreich abgeschlossen“. Eine ärztliche Tätigkeit ist es auch nicht.

Kurzes Zwischenfazit: Wenn der im Jahre 1963 geborene Lauterbach im Jahre 2022 von Patientenversorgung spricht oder Menschen eine Spritze verabreicht, liegt seine eigene berufspraktische Erfahrung mindestens über 30 Jahre zurück: Sein Praktisches Jahr (PJ) dürfte die einzige nachgewiesene Tätigkeit am Patienten gewesen sein. Dieser Ausbildungsabschnitt im medizinischen Studium ist zugleich auch etwas anderes als eine vollverantwortliche ärztliche Tätigkeit – auch und vor allem im Hinblick auf die ärztliche Haftung. Lauterbach ist ferner kein Facharzt.

Im zweiten Teil wird es um Lauterbachs wissenschaftlichen Werdegang gehen.

==================================================

Anmerkung Redaktion: Die Rechercheergebnisse des Autors sowie dieser und die folgenden Artikel wurden von unabhängigen Experten, darunter Hochschullehrer und promovierte Mediziner, überprüft. Die Namen sind der Redaktion bekannt. Sämtliche Stufen der Karriereleiter wurden minutiös mit Quellen belegt. Allerdings hält der Bundesminister sich selbst bedeckt. Das erst machte die vorliegende Arbeit nötig. Sollte es dennoch zu Ungenauigkeiten oder sogar Fehlern in der Berufsbiografie gekommen sein, bitten wir um eine Nachricht an redaktion@hintergrund.de

==================================================

Quellen

3 Vgl. https://www.karllauterbach.de/karl-lauterbach. Dass der Lebenslauf auf der Seite des Ministeriums größtenteils Copypasta ist, zeigt sich auch darin, dass typografische Fehler wie ein überflüssiges Leerzeichen nach dem Bindestrich („2013- 2019 stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD“) unredigiert übernommen wurde.

5 Antwort der Pressestelle der Bundesärztekammer vom 25. November 2022.

6 Vgl. beispielsweise den Leserbrief von Stephan Bauer im Ärzteblatt Sachen (4/2009: S. 173). Online: https://www.slaek.de/media/dokumente/04presse/aerzteblatt/archiv/2001-2010/2009/aebl0409.pdf .

7 Ärztekammer Nordrhein: Begrüßungsveranstaltung für neue Kammermitglieder 2011. Online: https://www.aekno.de/wissenswertes/dokumentenarchiv/aerztekammer-nordrhein/begruessungsveranstaltung-fuer-neue-kammermitglieder-2011. Lauterbach wird dort wie folgt zitiert: „Ich bin der älteste Jungarzt in dieser Runde.

8 Der Befund, dass Lauterbach sein AiP nicht gemacht hat, erfolgt unabhängig von der Tatsache, ob diese Praxisphase gut oder schlecht ist; die damaligen angehenden Ärzte haben diese Phase der Ausbildung durchaus als Ausbeutung wahrgenommen. Vgl. etwa eine Meldung aus der FAZ vom 7. Mai 2004, in der die Stichtagsregelung dokumentiert ist: Medizin. Der „Der ‚Arzt im Praktikum‘ hat zum 1. Oktober ausgedient“. Online: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/medizin-der-arzt-im-praktikum-hat-zum-1-oktober-ausgedient-1162566.html.

9 Vgl. die hier dokumentierte Video-Aufzeichnung vom 10. März 2022 in Verbindung mit der 18. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung der STIKO vom 17. Februar 2022. Lauterbach hatte die Empfehlung der STIKO über drei Wochen später immer noch nicht beachtet. Online: https://twitter.com/KuboVerlag/status/1505579581335552006 und https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2022/Ausgaben/07_22.pdf?__blob=publicationFile. In letzterer heißt es: „Im Tiermodell kam es nach direkter intravenöser Injektion eines mRNA-Impfstoffs zum Auftreten von Perimyokarditis (klinisch und histopathologisch). […] Wenngleich akzidentielle intravasale Injektionen bei einer i.m.-Impfstoffapplikation nur selten auftreten, ist bei COVID-19-Impfungen eine Aspiration bei i. m.-Applikation zur weiteren Erhöhung der Impfstoffsicherheit sinnvoll.“

10 In dem von Gregor Gysi moderierten Talkshow-Format: „Miss-Verstehen Sie mich richtig“ vom 26.01.2020. Online: https://youtu.be/ugNsczId3gc?t=1136

11 Ebenfalls in dem von Gregor Gysi moderierten Talkshow-Format: „Miss-Verstehen Sie mich richtig“ vom 26.01.2020. Online: https://youtu.be/ugNsczId3gc?t=613

12 Auch hier ist zu wiederholen, was oben zum AiP gesagt worden:Die Befundlage, dass Lauterbach weder Wehr- noch Zivildienst abgeleistet hat, erfolgt unabhängig von einer Wertung.

14 Vgl. Tim Szent-Ivany: Nervensäge mit Niveau: Wie Corona Karl Lauterbach zum Comeback verhalf, RND (19. August 2020). Online: https://www.rnd.de/politik/karl-lauterbach-wie-corona-dem-epidemiologen-dabei-half-aus-der-politischen-versenkung-zuruckzukehren-HDHFXF2ZJRE2TMM7WOISKYJV7A.html

15 Brauchen wir kritische Intellektuelle? Tischgespräch mit Paul Nolte und Karl Lauterbach im Hotel Honigmond, Berlin-Mitte, vom 24. Januar 2006, SPW Nr. 147 (1/2006 S. 36–41, hier S. 36). Online: http://spw.spirito.de/data/spw147_honigmondgespraech.pdf

16 Karl Lauterbach: Gesund im kranken System. Ein Wegweiser, Rowolt: Berlin (2009: S. 40).

17 Healthcare systems for a better social world | Karl Lauterbach | TEDxRWTHAachen. Online: https://youtu.be/RKVUhHDusfU?t=159. Übersetzung: „Ich beteiligte mich auch an komplizierteren Verfahren, zum Beispiel an der Herzchirurgie, auch an Herztransplantationen, weil ich so modern und hochtechnologisch wie möglich sein wollte. […] Dann ging ich nach Texas, weil Herztransplantation und Herzchirurgie in Texas zu dieser Zeit groß waren, und ich arbeitete in der Herztransplantation und -chirurgie und so weiter und machte eine große Entdeckung, die mein Leben völlig veränderte. Es war nicht so, dass ich es nicht mochte. Ich mochte das Verfahren, ich mochte das, sagen wir mal, stressige Umfeld, ich mochte die Herausforderungen und so weiter, aber letzten Endes dachte ich, dass neun von zehn Fällen, die wir operiert hatten, hätten verhindert werden können. Die meisten Herzoperationen haben wir an Menschen durchgeführt, die sich entweder sehr schlecht ernährt haben oder Raucher waren. Wir haben viele Lungenoperationen durchgeführt, aber das betraf viele Menschen mit Schuss- oder Stichwunden – denken Sie daran, das war in Texas. Wir führten große Operationen am Hals und an Stichwunden durch. Am Ende des Tages habe ich gezählt, und ich würde sagen, dass neun unserer heroischen Eingriffe vermeidbar waren.

Man beachte am Rande, dass Lauterbach die vermeidbaren Eingriffe von „die Hälfte“ auf „Neun von zehn.“ erhöht hatte.

19 Vgl. den Artikel von Stephanie Beil: Facharztcheck Herzchirurgie – Herzenssache. Thieme, via medici (16. Juni 2018). Online: https://www.thieme.de/viamedici/arzt-im-beruf-weiterbildungs-coach-fachaerzte-1571/a/facharztcheck-herzchirurgie-25319.htm. Die Autorin beschreibt den Ausbildungsweg einer angehenden Herzchirurgin: „Dr. Seuberts Facharztausbildung begann mit zwei Jahren chirurgischer Basisschulung. Jetzt befindet sie sich in den vier bis sechs Jahren Spezialisierung auf die Herz-Thorax-Chirurgie. In der Sana-Herzchirurgie erreichen die Assistenzärzte die Facharztreife in sieben bis acht Jahren.

21 Vgl. https://www.universityhealthsystem.com/about-us/history: In 1994, the Bexar County Hospital District began doing business as University Health and the Bexar County Hospital became University Hospital to create a stronger public association with its academic mission.

22 Letzte Anfrage am 27. September 2022.

23 Die Sendung ist etwa auf YouTube zu verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=h4rg-DJBd34.

25 Vgl. https://twitter.com/Karl_Lauterbach/status/1384215142963970049.

Abo oder Einzelheft hier bestellen

Seit Juli 2023 erscheint das Nachrichtenmagazin Hintergrund nach dreijähriger Pause wieder als Print-Ausgabe. Und zwar alle zwei Monate.

Hintergrund abonnieren

26 Vgl. Jung & Naiv, Folge 483 vom 5. November 2021 Karl Lauterbach (SPD). Online: https://youtu.be/lvj_-8xGcps?t=2861.

27 Antwort vom 12. Oktober 2022.

Newsletter

Wir senden keinen Spam! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Der Hintergrund-Newsletter

Wir informieren künftig einmal in der Woche über neue Beiträge.

Wir senden keinen Spam! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Drucken

Drucken

Teilen

Voriger Artikel Ukraine-Krieg und Deutschland Scholz, Baerbock, Habeck und das neue deutsche Elend
Nächster Artikel Gesundheitspolitik Der Karlatan – Folge 2